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Gedenkstätten und Veranstaltungen, die an die ereignisreiche und oft tragische Geschichte der nordamerikanischen Ureinwohner erinnern
Die Tradition der einheimischen Kulturen auf dem Kontinent reicht mehrere Jahrtausende zurück. Bei einem Besuch der vielseitigen Ausstellungen, Freilichtmuseen, Veranstaltungen und uralten Stätten sowie im persönlichen Gespräch mit Stammesangehörigen habt ihr Gelegenheit, mehr über dieses geschichtsträchtige Erbe zu erfahren. Hier stellen wir euch einige Orte und Veranstaltungen vor, die euch in hautnahen Kontakt mit der Kultur der amerikanischen Ureinwohner bringen.
National Museum of the American Indian
Washington D.C.
Das National Museum of the American Indian beschäftigt sich als erstes Nationalmuseum des Landes ausschließlich mit dem Erbe der amerikanischen Ureinwohner. Anhand einer der weltweit größten Sammlungen an Ureinwohnerkunst und Gebrauchsgegenständen sowie eines umfassenden Foto- und Medienarchivs wird hier die über 12.000 Jahre alte Geschichte der mehr als 1.200 einheimischen Kulturen beleuchtet. Verschiedene Dauerausstellungen widmen sich den Religionen und Zeremonien der Ureinwohner sowie dem bis heute andauernden Kampf der Ureinwohnergemeinden um den Erhalt ihrer Identität. Das NMAI liegt an der National Mall in Washington, D.C., und ist in einem geschwungenen Kalksteingebäude ohne Ecken oder Kanten untergebracht, das an eine Felsformation erinnern soll. Auf dem Veranstaltungskalender des Museums stehen regelmäßig verschiedene Kulturfestivals, Konzerte und Symposien. Im Mitsitam Native Foods Café können Museumsbesucher traditionelle Ureinwohnerspezialitäten und zeitgenössische Gerichte aus ganz Nord- und Südamerika kosten, darunter Tortillas und Büffelburger. Eine Nebenstelle des Museums bietet in New York City, New York, zusätzliche 2.000 m² Ausstellungsfläche und ein neues Kino für Film- und Videovorführungen.
Die charakteristische Fassade des National Museum of the American Indian
Cherokee Heritage Center
Tahlequah, Oklahoma
Das Cherokee National History Museum in den Ausläufern der Ozark Mountains in Oklahoma hat sich zum Ziel gesetzt, die Kultur und Artefakte des Stamms der Cherokee zu erhalten. Das Museum befindet sich im ursprünglichen Gebäude des Cherokee National Capitol im Zentrum von Tahlequah. Von hieraus sind der Cherokee National Peace Pavilion, das Cherokee National Supreme Court Museum und das Cherokee National Prison Museum fußläufig erreichbar. In der kostenlosen Ausstellung bieten zeitlose Kunstwerke, Stammesartefakte und Multimedia-Installationen Einblicke in die lange Geschichte der Cherokee Nation. Das Museum bietet auch Seminare und Workshops zu traditionellen Kunsthandwerksfertigkeiten wie Töpfern oder Korbflechten an und organisiert jedes Jahr Kunstausstellungen mit traditionellen und modernen Werken von Cherokee-Künstlern.
Farbenfroh gekleideter Cherokee-Tänzer auf einem Kulturfestival in Oklahoma
Gathering of Nations
Albuquerque, New Mexico
Jedes Jahr finden sich Tausende Angehörige von mehreren Hundert verschiedenen Ureinwohnerstämmen zum Gathering of Nations – dem nach eigener Aussage größten Powwow Nordamerikas – in Albuquerque, New Mexico, ein. Das mehrtägige Event steht ganz im Zeichen der Ureinwohnerkultur. Zu den Highlights gehören die traditionellen Gesangs-, Tanz- und Trommelwettbewerbe, bei denen über 3.000 Teilnehmer für insgesamt mehr als 500 nordamerikanische Stämme antreten. Vor Ort könnt ihr auch Gemälde, Schmuck und Töpferwaren von über 800 Ureinwohnerkünstlern erstehen und traditionelle Gerichte wie Fry Bread (frittierte Teigfladen) mit Honig oder Taco-Belag probieren.
Teilnehmer am Gathering of Nations, dem größten Powwow in Nordamerika.
Taos Pueblo
Taos, New Mexico
Bei einem Besuch in der Siedlung Taos Pueblo, die seit mehr als 1.000 Jahren durchgängig von Angehörigen des Taos-Stamms bewohnt wird, erhaltet ihr faszinierende Einblicke in den Alltag, die Kultur und die Geschichte der frühen Pueblo-Zivilisation. Zum vor der imposanten Kulisse der Sangre de Cristo Mountains gelegenen UNESCO-Weltkulturerbe gehören die San Geronimo-Kapelle und zwei mehrstöckige Gebäudekomplexe aus Lehm und Stroh im typischen Pueblo-Stil. Heute leben hier fast 150 Menschen. Mehr über die Kultur, Geschichte und Bewohner des Dorfs erfahrt ihr bei einer geführten Tour.
Ein traditionelles Pueblo-Dorf in Taos
Heard Museum
Phoenix, Arizona
Das Heard Museum in Phoenix, Arizona, widmet sich der Kultur und dem Erbe der Ureinwohner aus dem Südwesten der USA. Die Sammlung des Museums umfasst rund 44.000 historische Artefakte und zeitgenössische Exponate, darunter Navajo-Textilien, Zuni-Schmuck und moderne Ureinwohnerkunst. Zu sehen sind unter anderem mehr als 430 Kachina-Puppen der Hopi-Indianer, die aus einer Kollektion des ehemaligen US-Senators Barry Goldwater stammen. Neben kostenlosen geführten Touren gibt es regelmäßige Informationsveranstaltungen sowie mit dem Indian Fair & Market auch eine jährliche Kunstausstellung.
Prächtige Textilien und Töpferwaren im historischen Heard Museum
Alaska Native Heritage Center
Anchorage, Alaska
Das Alaska Native Heritage Center würdigt die 11 Ureinwohnerkulturen Alaskas und ihre Sprachen und Traditionen. Das Heritage Center befindet sich gleich außerhalb des Zentrums von Anchorage auf einer 11 ha großen Waldfläche. Neben einem Kino und einer Freilichtbühne namens „Talking Circle“ erwarten euch hier originalgetreue Nachbildungen der Behausungen von sechs Ureinwohnerkulturen Alaskas. Außerdem bietet das Center Bildungsprogramme, Tanzvorführungen, monatliche Vorträge sowie Führungen durch das Museum. Jedes Jahr im August findet hier das World Intertribal Music Festival und im Februar das World Film Festival statt.
Zeremonielle Darbietung im Alaska Native Heritage Center
Blackfeet Indian Reservation
Montana
Inmitten der atemberaubenden Landschaft im Westen Montanas befindet sich die Blackfeet Reservation, das größte Ureinwohnerreservat der USA. Die Blackfeet Nation ist Heimat von mehr als 16.500 Mitgliedern und zelebriert ihre lange Tradition mit Museen und Festivals in der Region. Das Museum of the Plains Indian in Browning befasst sich mit der facettenreichen Kultur der Ureinwohnerstämme. Besucher können unter anderem historische Kleidung, Waffen und Spielzeug der Stämme der Blackfeet, Crow, Sioux und Chippewa bestaunen. Jedes Jahr im Juli finden hier außerdem die viertägigen North American Indian Days statt, eine der größten Versammlungen amerikanischer Ureinwohnerstämme, bei der traditionelle Spiele, Tänze und Reitvorführungen der Blackfeet dargeboten werden.
Blackfeet-Tänzer in authentischen Stammeskostümen vor der spektakulären Landschaft von Montana
Cahokia Mounds State Historic Site
Collinsville, Illinois
In St. Louis, Missouri, 15 km nordöstlich des Zentrums, befindet sich die Cahokia Mounds State Historic Site, die im 11. und 12. Jahrhundert eine pulsierende Stadt mit 20.000 einheimischen Ureinwohnern war. Hier sind noch immer Überreste der Vergangenheit zu finden, wie etwa 80 menschengemachte Hügel. Außerdem befindet sich hier auch eine der komplexesten archäologischen Fundstätten der Welt, deren Ausgrabungen spannende Einblicke in das Leben der früheren Einwohner liefern. Im Interpretive Center vor Ort können Besucher die reiche Geschichte dieser UNESCO-Welterbestätte mit Videos, Ausstellungen und Präsentationen entdecken. Reisende können außerdem auf einen der Hügel klettern, um eine beeindruckende Sicht auf die umliegende Landschaft zu genießen.
Blick auf St. Louis, Missouri, von einem der Hügel der Cahokia Mounds State Historic Site
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