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Der Torbogen Chinatown Gate und ein öffentliches Kunstwerk vor der Skyline von Boston, Massachusetts
Kyle Klein
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  • Bundesstaaten:
    Kalifornien
    Illinois
    Massachusetts
    New York

Inspirierende Kunst, historische Stätten und internationale Küche in asiatisch geprägten Stadtvierteln überall in den USA

Viele US-amerikanische Metropolen haben eine Chinatown: Ein Stadtviertel, in dem überwiegend aus Asien stammende Menschen wohnen und in dem westliche und fernöstliche Traditionen und Kulturen auf einzigartige Weise verschmelzen. Bei einer Entdeckungsreise durch diese Viertel könnt ihr die bunte Architektur bewundern, authentische asiatische Küche genießen, in die bewegte Geschichte der Menschen eintauchen und unvergessliche Feste feiern. Im Winter lockt beispielsweise das chinesische Neujahrsfest mit Paraden, Feuerwerk und ausgelassenen Partys, und beim Mondfest im Herbst könnt ihr euch an frisch geerntetem Obst, festlichen Lampions und süßen oder herzhaften Mondkuchen erfreuen. Egal, wohin eure Reise euch führt, am besten bucht ihr eine Führung, bei der euch ein lokaler Guide die Chinatown zeigt, denn nur so könnt ihr wirklich alle Sehenswürdigkeiten kennenlernen und den unverwechselbaren Charakter des Viertels mit allen Sinnen erleben.

San Francisco, Kalifornien

Die Chinatown in San Francisco ist die älteste in den USA und die größte chinesische Siedlung außerhalb Asiens. Nachdem ihr das Viertel durch das ikonische Drachentor betreten habt, könnt ihr euch auf Entdeckungsreise durch die kleinen Straßen und Gassen begeben, die von verzierten Laternenmasten und Gebäuden im typischen Pagoden-Stil gesäumt werden. Auf keinen Fall verpassen solltet ihr das Museum der Chinese Historical Society of America, das euch in seinen Ausstellungen die bedeutendsten Menschen und Orte der Gemeinde näherbringt. Ein absolutes Highlight sind die bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Miniaturen von Frank Wong, die Alltagsszenen aus dem Viertel zeigen. Kunstliebhaber sollten sich außerdem die Ausstellungen und Veranstaltungen im Visual Arts Center des Chinese Culture Center sowie im kommunalen Kunstzentrum 41 Ross vormerken. Aber ein Besuch in der Chinatown von San Francisco ist vor allen Dingen auch eine kulinarische Entdeckungsreise. Das Restaurant Mister Jiu wurde sowohl mit einem Michelin-Stern als auch einem James Beard Award ausgezeichnet, hat sich aber dennoch seinen familiären Charme bewahrt. Serviert wird feinste kantonesische Küche mit kalifornischer Note. Im House of Nanking könnt ihr euch euer Menü aus einer Liste der beliebtesten Gerichte selbst zusammenstellen, oder euch eine Mahlzeit ganz nach eurem Geschmack kreieren lassen. Schon gewusst? Der Glückskeks wurde in San Francisco erfunden. In der Golden Gate Fortune Cookie Factory erfahrt ihr mehr über die Entstehung der hellsichtigen Nachspeise. Außerdem könnt ihr einen Blick in die Produktion werfen und sogar Kekse mit ausgefalleneren Geschmacksrichtungen wie zum Beispiel Grüner Tee probieren.

Architektur im Pagoden-Stil und Lampions in der Chinatown von San Francisco

Architektur im Pagoden-Stil und Lampions in der Chinatown von San Francisco
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New York City, New York

New York City hat gleich mehrere Chinatowns. Die größte davon befindet sich in Manhattan– und der stets gut besuchte Deluxe Food Market ist der ideale Startpunkt für eine Erkundungstour. Um auf den Geschmack zu kommen, eignen sich am besten typische Spezialitäten wie Dim Sum, marinierte Meeresfrüchte oder chinesisches Barbecue. Ein echter Geheimtipp ist das Souterrain-Restaurant Hop Kee, das traditionelle chinesische Küche serviert. Eine süße Abwechslung gefällig? Die Chinatown Ice Cream Factory ist mit ihren leckeren Eissorten in klassischen asiatischen Geschmacksrichtungen wie Litschi oder schwarzer Sesam aus der Nachbarschaft nicht mehr wegzudenken. Ebenfalls unbedingt einen Besuch wert ist das Museum of Chinese in America, das in multimedialen Ausstellungen das Leben und Wirken bedeutender Amerikaner mit chinesischen Wurzeln würdigt. Danach lohnt sich ein Abstecher in den Columbus Park, wo ihr den Einheimischen bei einer Partie Mahjong oder ihren Tai-Chi-Übungen zusehen könnt.

Auch die Chinatown in Brooklyn erfreut sich großer Beliebtheit. Ihr Zentrum ist die 8th Avenue im Stadtteil Sunset Park, wo ihr an unzähligen Verkaufsständen frisches Obst und Gemüse oder geröstetes Fleisch kaufen könnt. Die Xin Fa Bakery ist berühmt für ihre exzellenten Egg Tarts, das sind knusprige Blätterteigtörtchen mit einer süßen Füllung aus Eiercreme. Die Spezialität des Restaurants Park Asia sind Dim Sum, die herzhaft oder auch süß daherkommen. Der Clou: Die kleinen Köstlichkeiten werden auf Wagen durch den Speisesaal gefahren und ihr könnt euch einfach nehmen, was euch schmeckt. Bei einem Besuch im Yun Nan Flavor Garden solltet ihr unbedingt das allseits beliebte Nudelgericht „Crossing the Bridge“ bestellen: Reisnudeln, Schinken und Wachteleier in einer schmackhaften Brühe. Danach ist es Zeit für einen Verdauungsspaziergang im Sunset Park, dem das Viertel seinen Namen verdankt. In warmen Sommernächten erwartet euch hier ein ganz besonderes Highlight: traditionelle chinesische Tanzdarbietungen vor der unvergleichlichen Kulisse der Skyline von Manhattan. Ihr braucht eine Pause von all dem Trubel? Dann solltet ihr den buddhistischen Xi Fang Temple aufsuchen, wo ihr die besinnliche Ruhe genießen könnt.

In Queens haben sich viele Menschen mit Wurzeln in China oder anderen asiatischen Ländern im dicht besiedelten Stadtteil Flushing niedergelassen, wo im Laufe der Zeit eine florierende asiatisch-amerikanische Community entstanden ist. Zahlreiche Restaurants, Verkaufsstände und Food Carts bieten hier typisch asiatische Küche an. Ein besonderes Geschmackserlebnis sind die würzigen, hausgemachten Dumplings, die ihr euch am Takeaway-Fenster von White Bear holen könnt. Wenn ihr noch ein Souvenir sucht oder euch der Sinn nach einer kleinen Shopping-Tour steht, seid ihr in der New World Mall genau richtig. Das dreistöckige Einkaufszentrum hat unter anderem einen asiatischen Supermarkt und einen Food Court, wo authentische Spezialitäten aus Thailand, Korea, Japan und anderen asiatischen Ländern angeboten werden.

Eine Parade anlässlich des chinesischen Neujahrsfests in der Chinatown von Manhattan

Eine Parade anlässlich des chinesischen Neujahrsfests in der Chinatown von Manhattan
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Joe Buglewicz

Los Angeles, Kalifornien

Die Chinatown von Los Angeles existiert seit 1938. Das kompakte Stadtviertel zeichnet sich durch seine farbenfrohe Architektur und Dekorationen aus und lässt sich ideal zu Fuß erkunden. Am besten durchquert ihr zunächst das hübsche East Gate und begebt euch dann direkt zur Statue von Bruce Lee auf der Central Plaza. Der Platz im Herzen des Viertels ist mit zahlreichen roten und gelben Lampions geschmückt und wenn es dunkel wird, leuchten an den umliegenden Häusern Neonlichter auf, die traditionelle chinesische Bildmotive und Schriftzeichen zeigen. Wenn ihr euch für Kunst interessiert, solltet ihr anschließend die Chung King Road aufsuchen, wo sich hinter den gut erhaltenen Fassaden historischer Geschäfte heute angesagte Galerien befinden. An der Far East Plaza haben sich zahlreiche Restaurants angesiedelt. Von etablierten Adressen bis hin zu jungen, innovativen Konzepten ist alles dabei. Leckere Nudelsuppen für jeden Geschmack und Geldbeutel bekommt ihr bei Kim Chuy, während das nahegelegene Restaurant Broadway Cuisine eine umfangreiche Auswahl an authentischen chinesischen Spezialitäten bietet. Gleich außerhalb der Chinatown, am El Pueblo de Los Angeles Historical Monument in der Innenstadt, empfängt euch das Chinese American Museum, das die Geschichte und die Erfahrungen von Amerikanern mit chinesischen Wurzeln in Kalifornien dokumentiert. Gezeigt werden beispielsweise Werke von chinesisch-amerikanischen Künstlern, Ausstellungsstücke zur Immigration von Chinesen in die USA und weitere historische Objekte wie Kleidungsstücke, Kostüme und Spielzeug.

Eines der bunten Tore zur Chinatown von Los Angeles

Eines der bunten Tore zur Chinatown von Los Angeles
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Chicago, Illinois

In Chicago ist euer erster Anlaufpunkt die Nine Dragon Wall, ein beeindruckendes öffentliches Kunstwerk, das neun große und mehr als 500 kleine Drachen zeigt und damit der chinesischen Folklore Tribut zollt. Inspiriert wurde das Design von einem ähnlichen Kunstwerk, das in Peking steht und von dem außerhalb von China nur drei Nachbildungen existieren. Auch an anderen Stellen im Viertel stoßt ihr immer wieder auf Werke, die eine Hommage an die chinesische Kultur darstellen. Ihr solltet euch auf jeden Fall die Zeit nehmen, um das pan-asiatische Kulturzentrum Chinatown Square zu erkunden. Außerdem erwarten euch hier auch Restaurants, Geschäfte und öffentlich zugängliche Kunstwerke, beispielsweise Statuen der zwölf chinesischen Tierkreiszeichen oder das Wandbild „Chinese in America“, das aus in China handgefertigtem und gefärbtem Glas besteht. Anschließend lohnt sich ein Spaziergang im Ping Tom Memorial Park, von dem aus ihr tolle Ausblicke auf den Chicago River und die Skyline der Stadt habt. Für eine Stärkung bietet sich das Evergreen Restaurant an. In herzlicher Atmosphäre werden hier kantonesische Küche sowie Spezialitäten aus Hongkong, Sichuan and Hunan aufgetischt. Eines der Urgesteine in Chicagos Chinatown ist die Chiu Quon Bakery, die älteste chinesische Bäckerei der Stadt. Das Angebot reicht von süßen oder herzhaften Brötchen über Egg Tarts bis hin zu Kuchen ­- und alles wird täglich frisch gebacken. Abkühlung gefälltig? Bei Autea Sweets and Eats bekommt ihr Shaved Ice, Bubble Tea und andere typisch asiatische Süßigkeiten. Ein ganz besonderes Highlight ist die jährliche Chinatown Summer Fair, bei der ihr die typische Küche, Kunst und Musik des Viertels besonders intensiv und mitreißend erleben könnt. Und Chicago ist im Sommer ohnehin immer einen Besuch wert.

Spaziergang im Ping Tom Memorial Park in der Chinatown von Chicago

Spaziergang im Ping Tom Memorial Park in der Chinatown von Chicago
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Adam Alexander/Choose Chicago
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Boston, Massachusetts

Die Chinatown von Boston ist das letzte historische, überwiegend chinesisch geprägte Wohnviertel in New England. Ihr betretet es am besten durch das beeindruckende Chinatown Gate, ein Geschenk des Staates Taiwan an die Stadt. Einen guten Überblick verschafft euch der Chinatown Art Walk, der euch durch das gesamte Viertel zu Wandgemälden, interaktiven Installationen und Nachbildungen von Kunstwerken führt. Anschließend könnt ihr euch im Chinatown Park entspannen. Der Park empfängt euch mit einem minimalistischen Tor aus rotem Stahl und wunderschönen Gärten und Landschaften, die nach chinesischem Vorbild angelegt wurden. Ein besonderes Highlight ist das Pao Arts Center, das sich vor allem Kunstschaffenden widmet, die aus Asien oder von den Pazifikinseln stammen. Das Zentrum ist eng mit der lokalen Community verbunden und zeigt oft Ausstellungen oder Installationen von lokalen Künstlern und Einwohnern der Chinatown. Wenn ihr noch ein Andenken sucht, solltet ihr dem Geschäft Essex Corner einen Besuch abstatten. Hier bekommt ihr Souvenirs und typisch asiatisches Kunsthandwerk wie Fächer, Lampions und Schreibwaren. Die Auswahl an guten Restaurants ist riesig. Happy Lamb Hot Pot ist berühmt für seine acht Stunden lang gekochte Markknochenbrühe und die namensgebenden Hot Pots – eine Eintopfspezialität aus der Mongolei mit hochwertigem Fleisch und nahrhafter Brühe. Im Taiwan Café werden, wie der Name verrät, traditionelle taiwanesische Gerichte wie Nudelsuppe mit Rindfleisch oder Omeletts mit Austern serviert. Fans von Grillfleisch sollten sich Friendship BBQ Boston merken. Neben saftigem Wagyu-Rindfleisch und Lammspießen stehen hier auch würzige Meeresfrüchte und Boba-Tee auf der Speisekarte.

Das Chinatown Gate am Eingang zur Chinatown von Boston

Das Chinatown Gate am Eingang zur Chinatown von Boston
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