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Traumhafte Aussicht auf den Joshua Tree-Nationalpark in Kalifornien
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Park Ranger tragen in den Nationalparks der USA eine Menge Verantwortung: Sie müssen sowohl die wichtigsten historischen Orte des Landes als auch deren Besucher schützen

Tausende Nationalparks, Schutzgebiete und historische Stätten stehen unter Schutz. Die damit einhergehenden Aufgaben eines Park Rangers sind aufregend und lohnenswert, aber sicherlich nicht einfach. Obwohl jeder Nationalpark in den USA einzigartig ist, gibt es auch einige Gemeinsamkeiten. Al Nash, der ehemalige Leiter für öffentliche Angelegenheiten im Yellowstone-Nationalpark (der sich über die nordwestliche Ecke von Wyoming bis ins südliche Montana und in den Südosten von Idaho zieht), war selbst lange als Ranger tätig. Nach mehr als 18 Jahren beim U.S. National Park Service weiß Nash genau, wie Besucher ihren Aufenthalt im Park optimal gestalten können, ohne dabei den Park Rangern Kopfschmerzen zu bereiten. Hier verrät er euch seine sieben Top-Tipps für einen Besuch in den amerikanischen Nationalparks.

1. Die richtige Ausrüstung …

Ganz gleich, ob ihr über Nacht zelten oder nur eine kurze Wanderung unternehmen wollt: Vergewissert euch vorab, dass ihr alles dabei habt, was für einen sicheren und angenehmen Aufenthalt nötig ist. „Festes Schuhwerk oder Wanderstiefel sind ebenso ein Muss wie ein Rucksack mit Wasser, Snacks, Sonnencreme und einem kleinen Erste-Hilfe-Set“, so Nash. Das Erste-Hilfe-Set ist besonders wichtig, denn Hilfe ist nicht unbedingt immer in der Nähe. „Im Hinterland gibt es oft keinen Mobilfunkempfang, sodass es eine ganze Zeit dauern kann, bis Hilfe kommt.“ Er empfiehlt auch, mehrere Kleidungsschichten nach dem Zwiebelprinzip zu tragen, da das Wetter gerade bei Bergwanderungen schnell umschlagen kann.

Nehmt die richtige Ausrüstung mit, wenn ihr einen Nationalpark besucht.

Nehmt die richtige Ausrüstung mit, wenn ihr einen Nationalpark besucht.
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2. Denkt an die Umwelt, Tiere und andere Besucher

Denkt beim Packen daran, dass Gegenstände, die ihr in den Park mitbringt, eventuell das empfindliche Gleichgewicht der Natur, die wilden Tiere oder andere Besucher stören können. Ein Paradebeispiel hierfür sind Drohnen: Obwohl sich mit Drohnen sensationelle Bilder der majestätischen Landschaft aus der Vogelperspektive schießen lassen, können sie den Parks bei unsachgemäßem Einsatz auch Schaden zufügen. Ihr seid euch unsicher, ob ihr einen bestimmten Gegenstand besser zu Hause lassen solltet? Nash empfiehlt, sich vorab zu überlegen, welche Auswirkungen die Gegenstände auf die Umwelt und andere Besucher haben könnten. Außerdem gilt: Alles, was ihr in die Parks mitbringt, solltet ihr auch wieder mit nach Hause nehmen.

Wandern im Big Bend-Nationalpark in Texas

Wandern im Big Bend-Nationalpark in Texas
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3. Bleibt auf den ausgeschilderten Wegen

In allen amerikanischen Nationalparks gibt es verschiedene ausgewiesene Wege, die für alle Erfahrungsstufen vom Anfänger bis hin zum geübten Wanderer geeignet sind. Nash betont, wie wichtig es für den Schutz der Umwelt und die eigene Sicherheit ist, die ausgeschilderten Strecken nicht zu verlassen. „Wenn Besucher nicht auf den Wegen bleiben, gefährden sie empfindliche Bereiche des Ökosystems und laufen Gefahr, sich zu verirren“, erläutert er. In Parks, die nur wenig Niederschlag verzeichnen – etwa der Arches-Nationalpark in Utah oder der Joshua Tree-Nationalpark in Kalifornien – könnte die Natur sogar dauerhaft Schaden nehmen, da es Wochen oder sogar Monate dauern kann, bis die Spuren abseits der Wege laufender Wanderer weggewaschen werden.

Wandern in den Bergen von Colorado

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4. Füttert keine Tiere

Der Anblick eines Bisons oder Bären in einem amerikanischen Nationalpark ist ein faszinierendes Erlebnis. Denkt aber daran, dass dies wilde Tiere sind und die Park Ranger gerne hätten, dass das auch so bleibt. Besonders wichtig ist das, wenn ihr vorhabt, in einem der Parks zu zelten. Wenn die Tiere lernen, Besucher mit einer kostenlosen Mahlzeit zu verbinden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich Menschen nähern. Über Nacht Nahrungsmittel vor dem Zelt liegen zu lassen, kann unerwünschte Besucher anziehen. „Lebensmittel, Müll und Kochutensilien sollten stets sicher im Auto oder einer sogenannten Bärenbox weggesperrt werden, wenn sie nicht aktiv in Gebrauch sind, (und) nachts sollten keine Nahrungsmittel im Zelt aufbewahrt werden“, rät Nash. „Tiere haben einen viel besseren Geruchssinn als wir Menschen!“

Eine Bärenmutter mit ihren Jungen

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5. Schaut im Besucherzentrum vorbei

Viele Parks, Schutzgebiete und Baudenkmäler, die dem U.S. National Park Service unterstellt sind, haben eigene Besucherzentren, in denen sich Besucher vorab über alles Wissenswerte und Nötige informieren können. Holt euch im Besucherzentrum eine Karte ab, bevor ihr in den Park aufbrecht. Die Ranger können euch auch Tipps dazu geben, welche Wanderwege für euch geeignet sind und nach welchen Tieren ihr die Augen offen halten solltet.

Eine Rangerin an der Point Reyes National Seashore in Kalifornien

Eine Rangerin an der Point Reyes National Seashore in Kalifornien
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6. Löscht das Feuer

Beim Zelten in den Parks ist unbedingt auf Sicherheit zu achten. Vergewissert euch daher vor dem Schlafengehen, dass das Lagerfeuer komplett gelöscht ist. „Funken von unbeaufsichtigten Lagerfeuern können schnell dazu führen, dass ein Brand außer Kontrolle gerät. Deshalb ist es wichtig, das Feuer vor dem Schlafengehen mit Wasser zu löschen, in der Asche zu rühren und dann erneut Wasser darüber zu gießen“, so Nash.

Camper an einem Lagerfeuer in Wyoming

Camper an einem Lagerfeuer in Wyoming
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7. Plant einen längeren Aufenthalt ein

Nur allzu oft versuchen Reisende, einen Nationalpark innerhalb weniger Stunden „abzuhaken“. Nash glaubt, dass sich Besucher dadurch viel entgehen lassen. „Es ist einfach nicht möglich, bei einem einzigen Besuch alles mitzunehmen“, erklärt er. „Unsere Nationalparks sind faszinierende, wilde, unberührte Orte. Eine gute Kamera und ein Fernglas sollten immer zur Hand sein.“ Nash empfiehlt Besuchern auch, an einer Führung teilzunehmen, die in vielen Parks von Rangern angeboten werden. „Diese Veranstaltungen sind informativ und unterhaltsam!“

Ein toller Ausblick im Rocky Mountain-Nationalpark in Colorado

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