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Die legendären Stars des Souls lassen sich weder einer einzelnen Region noch einer bestimmten Zeitspanne zuordnen.
Der Einfluss von Weltstars wie James Brown oder Aretha Franklin hält bis heute an. Aber auch die Städte, in denen diese und andere Soul-Künstler aufgewachsen sind und zu Legenden wurden, üben eine besondere Anziehungskraft auf Musikfans aus.
James Brown – Augusta, Georgia
Eine Stimme, in der es förmlich vor Emotionen brodelte, das Charisma eines Bibelpredigers und die Ausdauer eines Marathonläufers: James Brown gilt zu Recht als der „Pate des Souls“. Manche Branchenkenner behaupten sogar, dass ein Großteil der heutigen Unterhaltungsmusik auf ihn zurückgeht. Hits wie „I Got You“ und „Papa’s Got A Brand New Bag“ dominierten die Charts. Sie wurden im Radio rauf und runter gespielt, in Soundtracks und Werbespots verwendet und in unzähligen Songs gesampelt. Brown wurde in South Carolina geboren, wuchs aber in äußerst ärmlichen Verhältnissen in Augusta auf, wo er in einer Gospel-Band sang. Mehr über sein Leben erfahrt ihr im Augusta Museum of History, das eine der landesweit größten Ausstellungen mit Kostümen, Exponaten und Alben des Künstlers zeigt. Jeden Samstag startet am Museum die James Brown Family Historical Tour, die euch an alle Orte führt, die einen Bezug zu Brown haben. Nicht verpassen dürft ihr die lebensgroße Bronzestatue des Musikers in der Broad Street. Daneben ist eine Kamera angebracht, die Fotos von euch und dem Paten direkt auf euer Smartphone sendet – und das kostenlos! Die Soul Bar in der Broad Street begrüßt euch danach mit Snacks, Bier und zahlreichen Erinnerungsgegenständen zu Brown.
Marvin Gaye – Washington, D.C.
Marvin Gaye stammte aus armen Verhältnissen und wuchs im Schatten des US-Kapitols auf. Insofern ist es nicht weiter verwunderlich, dass er mit „What’s Going On“ 1971 eines der politisch aufgeladensten und bedeutendsten Soul-Alben aller Zeiten herausgebracht hat. Heute zollt Washington, D.C. seinem berühmten Sohn auf vielfache Weise Tribut. Der Marvin Gaye Park – mit 2,6 km der längste Park der Stadt – ist das Resultat eines Revitalisierungsprojekts und symbolisiert Gayes soziales Engagement. Das kleine Restaurant Marvin mit Bar und Livemusik bietet einfache Gerichte, die lose Bezug auf Gayes freiwilliges Exil in Belgien und seine Jahre in D.C. nehmen. (Tipp: Probiert die Muscheln in rotem Curry, die Crème brûlée und die geräucherten Kotelettrippchen!) In den späten 1950er Jahren besuchte Gaye Konzerte früher Gospel- und R&B-Künstler im historischen Howard Theatre und stellte dort dann 1962 auch selbst seinen Song „Stubborn Kind of Fellow“ vor. Auf der Bühne sind hier schon Legenden wie James Brown, Stevie Wonder und die Supremes sowie modernere Künstler wie Brandy und Kendrick Lamar gestanden.
Das historische Howard Theatre in Washington, D.C.
Ray Charles – vom Südosten an den Pazifik
Dass Ray Charles mehr Emotionalität in seine Stimme packen konnte als jeder andere Sänger unserer Zeit, hat seinen Grund: Seine frühe Kindheit in Greenville, Florida, war von Tragödien überschattet und er verlor im Alter von 7 Jahren sein Augenlicht. Charles kombinierte den Pop der 1950er mit unverfälschtem R&B und Jazz und kann damit praktisch als Erfinder des Souls gelten. Paradebeispiele für seinen Stil sind Hit-Singles wie das bluesige „What’d I Say“, das mit einem Grammy ausgezeichnete „Hit The Road Jack“ und die gefühlvolle Soul-Ballade „Georgia On My Mind“. Um mehr über das Leben des Künstlers zu erfahren, beginnt ihr am besten in Greenville, ca. 75 km östlich von Tallahassee. Die Statue am Ray Charles Memorial im Haffye Hays Park zeigt den Musiker am Keyboard. Sein 800 m entferntes Kindheitszuhause kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. (Termine arrangiert das Rathaus.) In Albany, Georgia, erinnert die Ray Charles Plaza an die ersten Auftritte des Musikers. Neben einer Statue von Charles am Flügel ist der Platz auch mit Klaviertasten und Musiknoten dekoriert. Eine weitere wichtige Station in der Karriere von Ray Charles war Seattle, wo er in den 1940er Jahren zum Star aufstieg. Die heutige Black & Tan Hall, eine Kombination aus Soul-Bühne und Restaurant, ist dem Black & Tan Club nachempfunden, in dem Charles in den 1950ern häufig gespielt hat. Die 2010 in Los Angeles eröffnete Ray Charles Memorial Library steht in der Tradition eines von Charles geförderten Projekts, mit dem Schulen dazu gebracht werden sollen, Musik wieder stärker in ihren Lehrplan einzubinden. Die Bibliothek umfasst auch eine Abteilung, die das Leben und Werk von Ray Charles anhand von Videos, Audio-Content und Exponaten beleuchtet.
Der im Alter von 7 Jahren erblindete Künstler Ray Charles am Klavier
Aretha Franklin – Memphis, Tennessee, und Detroit, Michigan
Obwohl die „Queen des Souls“ vor allem mit Detroit in Verbindung gebracht wird, dürfte es kein Zufall sein, dass Aretha Franklin in Memphis, Tennessee, geboren wurde. Während Sie Mega-Hits wie „Respect“, „Chain of Fools“ und „Something He Can Feel“ einspielte, startete nämlich in Memphis ein ganz ähnlicher Sound mit lasziven Gitarren-Licks, strahlenden Hörnern und dominierenden Beats durch. Geboren wurde Aretha Franklin in einer eher schäbigen Hütte unter der Adresse 406 Lucy Avenue, vor der sich heute neugierige Fans versammeln, um das verlassene Gebäude zu fotografieren und den Text auf der Informationstafel zu lesen. In Detroit etablierte sich Franklin schnell in der ersten musikalischen Liga. Mit ihrer markanten Stimme und ihrem unwiderstehlichen Charme heimste sie im Lauf ihrer Karriere über 100 Chart-Platzierungen und 18 Grammys ein, verkaufte über 75 Millionen Alben für Atlantic Records und wurde schließlich auch in die Rock & Roll Hall of Fame in Cleveland aufgenommen. Unzählige frühere und aktuelle Soul- und R&B-Künstlerinnen wurden von ihr beeinflusst. Anklänge an Franklin sind quer durch alle Genres zu hören – von Jill Scott und Whitney Houston bis hin zu Janis Joplin und Annie Lennox. Die Detroit Historical Society zeigt eine Ausstellung mit Vinyl-Platten, Zeitschriftencovers und anderen Erinnerungsstücken. Wenn ihr Lust auf Livemusik habt, könnt ihr im Music Hall Center for the Performing Arts, wo einst Aretha Franklin auf der Bühne stand, ein Konzert besuchen und anschließend im Jazz-Café im Untergeschoss vorbeischauen.
Die „Queen of Soul“ Aretha Franklin, ein Idol für viele heutige Sänger
Otis Redding – Macon und Atlanta, Georgia
Otis Redding kam 1967 mit nur 26 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Davor legte der einflussreiche Singer-Songwriter aber eine Karriere hin, die ihresgleichen sucht. Seine kraftvolle Stimme konnte rau und dröhnend sein wie bei der Single „Respect“ – ein Song, den er geschrieben hat und der von Aretha Franklin gecovert wurde – oder auch sanft wie bei „(Sittin’ On) The Dock of the Bay.“ Redding wuchs in Macon, Georgia, auf, verließ die Schule, um in der Band von Little Richard zu spielen, und nahm dann seine eigene Musik für das legendäre Label Stax in Memphis, Tennessee, auf. Bei seinen Konzerten brachte er überall in den Südstaaten die Hallen zum Beben. Unter anderem trat er im Douglass Theatre in Macon auf, wo auch heute noch Soul und Blues gespielt wird. Die Otis Redding Foundation in Macon engagiert sich für Jugend- und Bildungsprojekte und betreibt auch ein kleines Museum. Im Ocmulgee Heritage Trail Gateway Park könnt ihr neben einer Statue Reddings am Ufer des Ocmulgee Rivers Platz nehmen. Im Blind Willie’s in Atlanta – der Stadt, in der Redding zum Star aufstieg – spielen einheimische und nationale Künstler Musik, die an seinen Stil angelehnt ist.
Ein Tribut an den in Georgia geborenen Otis Redding in Macon
Moderner Soul in den USA
In den 1990ern und den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts führten zahlreiche berühmte Künstler die Tradition der Soul-Pioniere fort und ebneten damit den Weg für die nächste Generation. Die Singer-Songwriterin und Produzentin Mary J. Blige etwa verbindet die wuchtige Stimme einer Aretha Franklin mit dem bombastischen Auftreten eines James Brown. Ihr 1994 erschienenes Album „My Life“ zählt laut Rolling Stone zu den 500 besten Alben aller Zeiten. Lauryn Hill, Frontfrau der in den 1990ern und Mitte der 2000er aktiven Fugees, lieh sich die zurückhaltende Darbietungsweise und politische Intention von Marvin Gaye und beeinflusste damit Dutzende spätere Hip-Hop-Künstlerinnen wie Nicki Minaj oder Jill Scott. James Brown ist einer der am häufigsten gesampelten und nachgeahmten Künstler überhaupt. Sein Einfluss ist quer durch alle Genres bei den unterschiedlichsten Musikern erkennbar – von David Bowie über Public Enemy bis zu den heutigen Rap-, R&B- und Hip-Hop-Musikern – und lebt z. B. auch in den Moves und Songs von Bruno Mars weiter.
Eine mitreißende Performance des beliebten Entertainers Bruno Mars
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