Willkommen in der Iron Range, Minnesota
Wenn ihr euch Minnesota vorstellt, das „Land der 10.000 Seen”, denkt ihr vermutlich an die Iron Range. Diese nordöstliche Region des Bundesstaats hat eine lange Geschichte und ist landschaftlich von sanften Hügeln, hohen Bäumen und blauen Seen geprägt. Viele der Einwohner haben ihre Wurzeln in Europa, von Skandinavien bis zu Serbien, und bezeichnen sich selbst gerne als „Ranger“. Der Stolz auf die Geschichte als Bergbauregion, die verbleibenden Bande zu einer vergangenen Zeit sowie die wilde Schönheit der Natur sind unverkennbar. Die Wälder der Northwoods in Minnesota sind bei allen beliebt. Wir haben die Einheimischen zu ihren besten Tipps für Besucher befragt. Hier sind ihre Vorschläge:
Immer im See
Während der Sommermonate raten die Einheimischen euch, auf einen der berühmten Seen von Minnesota zu fahren – oder, besser noch, gleich einzutauchen. Es heißt also, ein Pontonboot, Kajak, Tretboot oder Kanu zu mieten und auf Entdeckungsfahrt zu gehen. „Im Sommer ist Bootfahren auf dem See wie zuerst in der Sauna zu sitzen und dann in das kalte Tauchbecken zu hüpfen“, heißt es. Erfrischend ist das allemal, doch der Preis für die ausgefallenste Aktivität in der Iron Range geht an ...? Tauchen in einer ehemaligen Eisenerzgrube! Dieser angesagte Tauchplatz heißt sehr treffend „Lake Ore-be-Gone“, was so viel wie „Eisen-weg-See“ bedeutet. (Auf der Website des Minnesota Department of Natural Resources findet ihr eine Karte des Sees, auf der Bootsrampen, Strände und Tauchplätze eingezeichnet sind.) Die 132 m tiefe ehemalige Eisenerzgrube ist heute die Heimat von Amerikanischem Zander (dem Wappenfisch Minnesotas), Hecht und Forelle – und sie ist die letzte Ruhestätte von versunkener Bergbauausrüstung, Flugzeugen und einem Hubschrauber. Da schaust du, Bermudadreieck!
Abenteuer im Untergrund
Den ganzen Tag über unter Tage zu schuften macht ganz schön hungrig. Die gefüllten Teigtaschen im Stil einer Cornish Pasty sind ein traditionelles Bergbaugericht. Sie werden praktischerweise in der Hand gehalten, sind warm, sättigend und eigentlich im gesamten Bergbaugebiet des Mittleren Westens zu finden. Das seit 1957 bestehende Betty’s Pies hat sich in der Iron Range zu einer wahren Institution entwickelt. Was einst mit einem an der Straße gelegenen, typischen Fish Shack (einem kleinen Fischrestaurant) begann, wurde zu einem immer größeren Restaurant mit einer Riesenauswahl von Cremetorten, Streuseltorten, verschiedenen gebackenen Kuchen und Käsetorten. Es gibt sogar Torten-Milchshakes: Das sind Milchshakes, die mit einem Stück Torte zum Shake verarbeitet werden. Zum Standardrepertoir bei Betty’s gehören auch Teigtaschen: traditionell handgemacht und gefüllt mit Roastbeef oder Hühnergeschnetzeltem sowie Steckrüben, Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln und Gewürzen – eine schlichtweg herzhafte Köstlichkeit in Teig mit Soße. Nach einem klassischen Bergbaugericht passt eine Führung durch eine Mine natürlich bestens ins Programm. Die 1882 eröffnete Soudan Mine war das erste Eisenerzbergwerk im Bundesstaat. Da sie so reichhaltig war, wurde die 1962 stillgelegte Mine auch „Cadillac of Mines“ genannt. Bei einer geführten Tour gelangt ihr ganz wie die Arbeiter selbst auch zu den tiefsten Stellen. Sicher verwahrt in einem Förderkorb geht es zunächst fast 800 m in die Tiefe, bevor ihr dann auf Schienen weitere 1,2 km zurücklegen dürft. Ein wirklich aufregender Trip!
Aus Europa von Herzen
Es waren vor allem Einwanderer aus Finnland, Schweden und anderen nordeuropäischen Ländern, die sich in der Iron Range niederließen. Der Stolz auf diese Wurzeln zeigt sich einerseits auf traditionellen Folkfestivals mit Tänzen wie Polka, Walzer, Oberek und Schottisch, aber auch in der traditionellen regionalen Küche. Zu den nicht ungewöhnlicheren Delikatessen gehört beispielsweise der Lutefisk, den ihr am ehesten bei einem Abendessen in einer Kirchengemeinde bekommt – der eher beißende Geruch und die Konsistenz des in Lauge gewässerten, gelatinösen Dorsches ist bei den Jüngeren offensichtlich nicht mehr sehr populär. Warum bloß? Andere europäische Einflüsse erfreuen sich größerer Beliebtheit. Die „Krupsua“ – traditionelle finnische Pfannkuchen – bei Kunnari’s Kitchen in Virginia, Minnesota, sind eine Wucht. (Genauso wie im Sommer die Erdbeeren zum Selberpflücken auf dieser Farm.) In Hibbing könnt ihr in der bereits 105 Jahre alten Sunrise Bakery ein weiteres klassisches Gericht der Iron Range probieren. Obwohl das Restaurant ursprünglich von einem Römer eröffnet wurde, stammt diese Spezialität von kroatischen, slowenischen und serbischen Einwanderern. Die Potica (ausgesprochen po-TIE-tza) besteht aus einem sehr dünnen Teig, der mit Butter, Nüssen, Zucker und Honig belegt und dann in mehreren Lagen längsseits eingerollt wird. Diese auf dem Balkan beliebte Nachspeise wird nun schon seit mehreren Generationen von einer italienisch-amerikanischen Familie im Norden Minnesotas zubereitet – eine größere kulturelle Mischung ist eigentlich kaum denkbar.
Auf den Spuren des Gütertransports
Der 217 km lange Mesabi Trail verläuft als einer der längsten befestigten Wanderwege des Landes durch die Iron Range. Diese breite und bestens unterhaltene Strecke wurde buchstäblich auf ehemaligen Bergwerks- und Holzstraßen und früheren Zugstrecken errichtet und führt durch eine Hügellandschaft aus Bergwerkshalden und artenreichen Wäldern. Im Sommer eignet sich diese Strecke auch bestens für eine Radtour durch die Region, während ihr im Winter am besten zu einem Fatbike wechselt oder einfach Schneeschuhe oder Langlaufski anschnallt. Wenn ihr nur in einer Richtung von Ort zu Ort fahren möchtet, gibt es sogar einen eigenen Shuttleservice, der euch nach einer langen Tour wieder zu eurem Hotel oder Campingplatz bringt, falls ihr für den Rückweg schon ein wenig zu müde seid.
Abenteuer in der Wildnis
Um die Wildnis der Iron Range hautnah zu erleben, begebt ihr euch am besten ins Freie – und zwar nicht nur tagsüber, sondern auch bei Nacht, wenn der große weite Himmel eine funkelnde Fülle von Sternen zeigt. Im McCarthy Beach State Park in der Nähe von Hibbing findet ihr einen direkt am Ufer gelegenen Campingplatz, wo euch ein 800 m langer Sandstrand, Wanderwege und eine Bootsrampe erwarten; in der Fischreinigungsstation könnt ihr euer Abendessen ausnehmen und abschuppen. Lecker! Während der kälteren Jahreszeit, oder wenn ihr generell etwas schicker wohnen möchtet, habt ihr die Möglichkeit, eines der wunderschön restaurierten Häuser der Green Gate Guest Houses zu mieten. Beispielsweise steht eine 1890 von finnischen Handwerkern erbaute Blockhütte zur Verfügung, die 2015 von einem norwegischen Ingenieur modernisiert wurde, oder die 5,5 x 10 m große Hütte eines Bergbauarbeiters aus handgearbeiteten Balken; sie besitzt ein aufgesetztes zweites Stockwerk, eine historisch korrekte Fassade und ein kunstvoll verrostetes Metalldach. Hier könnt ihr geradewegs ins 19. Jahrhundert reisen, ohne auf Fußbodenheizung und bequeme Ausstattung verzichten zu müssen.
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