Willkommen in Miami, Florida
Das kosmopolitische Miami im Süden Floridas lockt mit tropischen Temperaturen, moderner Kunst, internationaler Küche, innovativer Musik und langen Partynächten. Die glitzernden Wolkenkratzer, die sich zwischen den flachen Sümpfen im Westen und dem Atlantik im Osten in den Himmel strecken, zählen zu den höchsten des Landes. Generationen von Einwanderern aus Kuba, Puerto Rico, Jamaika, Haiti, Nicaragua, Kolumbien und vielen anderen Ländern haben Miami ihren Stempel aufgedrückt und eine faszinierende multikulturelle Metropole mit unverkennbar lateinamerikanischem und karibischem Einschlag geschaffen. Wir haben die Einheimischen zu ihren besten Tipps für Besucher befragt. Hier sind ihre Vorschläge:
Soulfood
Little Haiti steht für bunte Fassaden und leckeres Essen. Eure erste Station sollte nach Meinung der Einheimischen Naomi’s sein. Durch das unscheinbare Take-away-Fenster bekommt ihr schnörkellos zubereitete, sensationell schmeckende Klassiker aus der haitianischen Küche gereicht. Die Einheimischen empfehlen das Chicken Curry, die süßen Kochbananen oder eines der gedämpften oder frittierten Fischgerichte – Schnapper, Zackenbarsch oder Stachelmakrele. Im Garten hinter dem Restaurant könnt ihr euch ein schattiges Plätzchen unter einer Palme suchen und den „besten Reis weit und breit“ verzehren, während zu euren Füßen Hühner auf dem Boden nach Essbarem picken. Auf keinen Fall fehlen darf dazu ein Glas Passionsfruchtsaft.
Retro ist cool
Sweat Records in Little Haiti ist eine Mischung aus Plattenladen, veganem Café und Gemeindezentrum. Das Angebot reicht von einem Wandbild mit den größten Stars der Musikbranche über Schallplatten und Rock-T-Shirts bis zu DJ-Sets und Kunstshows. Gleich nebenan liegt der berühmt-berüchtigte Punkclub Churchill’s Pub, aus dem sich z. B. schon Iggy Pop oder Ian MacKaye von der Band Fugazi zu Sweat verirrt haben. Vinyl-Liebhaber und Hobby-DJs sollten sich die Freitagabendpartys im Vinyl Social Club vormerken, bei denen neben 12–16 Discjockeys auch Pulte für alle (und Bier für 3 USD) geboten werden.
Zu zweit auf zwei Rädern
Miami ist flach und eigentlich immer von der Sonne verwöhnt – beste Voraussetzungen also für eine gemächliche Radtour. Ihr könnt euch im Zentrum oder in Miami Beach an einer von Dutzenden Stationen des Bikeshare-Programms Citi Bike einen fahrbaren Untersatz ausleihen oder euch bei Bike and Roll in South Beach einen Cruiser, ein Tandem, ein Kinderrad oder einen Kindersitz aussuchen. Der 8 km lange Commodore Trail verläuft über die South Miami Avenue, den Bayshore Drive, den Main Highway und die Douglas Road und führt euch durch das von Bäumen gesäumte Coconut Grove, eines der schönsten und historischsten Viertel Miamis. Etwas glamouröser ist eine Tour auf Skates oder Blades über die Promenade von South Beach. (Die entsprechende Ausrüstung bekommt ihr bei Fritz’s.) Schmeißt euch dafür in euer bestes Outfit, denn hier heißt es sehen und gesehen werden!
Dance-Party
In der Partystadt Miami könnt ihr jede Nacht zu Salsa, Dancehall (jamaikanischer Pop) oder Hip-Hop abtanzen. Die Einheimischen tanzen nach eigener Aussage am liebsten „unter Lichtern“. Einen guten Eindruck vom typischen Lebensgefühl dieser Stadt, in der immerhin mehr als die Hälfte der Einwohner kubanische Wurzeln hat, bekommt ihr in der 8th Street. Auf der historischen Flaniermeile von Little Havana wechseln sich städtische Theater mit Dominospielern und Familien ab, die vor der Azucar Ice Cream Company für Eiscreme nach Cubano-Art anstehen. Jedes Jahr verwandelt sich die Straße beim Calle Ocho Festival – dem größten lateinamerikanischen Festival der USA – in eine 20 Straßenblocks lange Partymeile mit 12 Musikbühnen sowie unzähligen Gastronomie- und Tanzangeboten. Das restliche Jahr über empfiehlt sich ein Besuch im berühmten Nachtclub Ball & Chain. Wo ab den 1930er Jahren Glücksspieler und Mobster ein und aus gingen, erwarten euch heute Salsero Sundays, Mambo Mondays, Rumba, Jazz und Lady’s Night Karaoke sowie thematisch abgestimmte Cocktails.
Sehenswertes aus Kunst und Wissenschaft
Miamis moderne Kunstszene kann sich ohne Weiteres auch auf der internationalen Bühne behaupten. Bestes Beispiel dafür ist die extravagante jährliche Kunstshow Art Basel. Das neue Institute of Contemporary Art, Miami im Design District versucht, diesen kreativen Glamour etwas gleichmäßiger über das gesamte Jahr zu verteilen. Die Galerie umfasst einen fast 1.400 m² großen Skulpturengarten sowie Werke von etablierten und aufstrebenden Künstlern. Vielleicht das Beste daran: Der Eintritt ist kostenlos. 10 Minuten weiter südlich im Museum Park im Zentrum betreibt das Frost Museum of Science ein Planetarium, ein Aquarium und ein Wissenschaftsmuseum unter einem Dach. So groß wie die Räumlichkeiten und der Anspruch ist auch der Unterhaltungswert. Kinder sind vor allem von dem gut 9 m großen gefiederten Dinosaurier, der interaktiven Tanzfläche und den Aufzügen im Aquarium begeistert, die gelben U-Booten ähneln und Besucher unter die Wasseroberfläche bringen, wo sie aus nächster Nähe einem Hammerhai in die Augen blicken können.
Streetart XXL
Wenn es nach den Einheimischen geht, ist der ehemalige Lagerhallenbezirk Wynwood so etwas wie Miami in Reinkultur. Die Wynwood Walls sind bekannt für die knallig bunten Wandbilder von international bekannten Graffiti- und Straßenkünstlern, die euch den perfekten Hintergrund für euer nächstes Selfie liefern. Seit geraumer Zeit lockt Miamis angesagtester Bezirk auch immer mehr exklusive Boutiquen aus Europa und bekannten US-Metropolen wie New York City oder Los Angeles an. Der direkt an Wynwood angrenzende Design District begeistert auf Schritt und Tritt mit fantastischer Streetart. Besonders beeindruckend: ein riesiges Wandbild des polnischen Künstlers 1010, das sich über ein ganzes Gebäude erstreckt. Alle zwei Jahre soll ein neuer Künstler Gelegenheit erhalten, die Fassade nach eigenen Ideen zu gestalten. Habt ihr so etwas Cooles schon mal gesehen?
1-800-Lucky
Bevor ihr Wynwood wieder verlasst, müsst ihr nach Meinung der Einheimischen unbedingt noch im angesagten neuen asiatischen Markt 1-800-Lucky vorbeischauen: Das rund 930 m² große Gelände beherbergt einen Plattenladen, eine Bodega und mehrere trendige, asiatisch inspirierte „Imbissstationen“. Dazu legt ein Discjockey am DJ-Pult pulsierenden Hip-Hop auf. Das verführerische kulinarische Angebot reicht von Suppenklößchen (Yip) über Poke nach kalifornischer Art (Poke OG) bis hin zu abgefahrenen Eisbechern wie dem Instagram-tauglichen Unicorn Boat aus dem Taiyaki, das vor allem für seine witzigen fischförmigen Waffeln berühmt ist.