Die Route 66 in Texas: Vintage-Flair und bodenständiger Charme

Amarillo bietet einen faszinierenden Mix aus klassischer amerikanischer und authentischer texanischer Kultur. In der 13 Straßenblocks langen Historic 6th Street reihen sich Antiquitätenläden, lokale Kunstgalerien und Restaurants mit traditioneller texanischer Küche aneinander. Zwischen den hübschen Gebäuden im Art déco- oder Spanish Revival-Stil stoßt ihr immer wieder auf farbenfrohe Wandkunst mit Motiven zur Mother Road. An zehn Tagen im Juni wird das Texas Route 66 Festival gefeiert. Neben Oldtimern und Livemusik steht dabei der Coors Cowboy Club Cattle Drive auf dem Programm, bei dem 60 Texas Longhorn-Rinder durch die Innenstadt getrieben werden – ein Tribut an die Western-Vergangenheit der Stadt. GoldenLight Cafe and Cantina erfreut Gäste das ganze Jahr über mit leckeren Burgern und Liveshows, während The Drunken Oyster mit Spezialitäten aus der Küche der Cajuns und Livemusik am Wochenende lockt. Die Old Tascosa Brewing Company steuert hausgebrautes Bier und einen eigenen Schankraum zum Lokalkolorit der 6th Street bei. Wenige Minuten entfernt zeigt Bill’s Backyard Classics einen faszinierenden Abriss der Geschichte des Automobildesigns. Die Sammlung reicht von den Wilden Zwanzigern bis zu den Modellen, die Mitte des letzten Jahrhunderts über die Route 66 brausten und das Lebensgefühl der damaligen Zeit prägten. Ihr könnt euch die über 100 Oldtimer und Show-Fahrzeuge eigenständig oder im Rahmen einer Führung ansehen.

Zu jedem Roadtrip durch den Bundesstaat gehören unbedingt auch die aromatischen Highlights aus der texanischen Küche. Den vielleicht besten Eindruck vom preisgekrönten, langsam geräucherten Barbecue der Region bekommt ihr im Restaurant Tyler’s BBQ. Zur zarten Rinderbrust oder den würzigen Ribs werden täglich frisch zubereitete Beilagen wie Maispüree mit Jalapenos oder gebackene Bohnen serviert. Dazu gibt es verführerische Südstaaten-Desserts. Versucht, möglichst früh zu kommen, da die Specials schnell ausverkauft sind.

Nur wenige Autominuten weiter begeistert die Big Texan Steak Ranch mit klassischen Steaks, lokalem Bier und Liveunterhaltung. Das Wahrzeichen an der Route 66 ist bekannt für sein Western-Flair, die großzügigen Portionen und die 72oz Steak Challenge. In der angeschlossenen Brauerei gibt es Craft-Bier und Livemusik und die nahe Starlight Ranch bietet Open-Air-Konzerte und familienfreundliche Freizeitangebote wie eine 18-Loch-Minigolfanlage. Wenn ihr euch zu einem längeren Aufenthalt entschließt, habt ihr die Wahl zwischen Themenhütten und Planwagen, dem Big Texan Motel und einem voll ausgestatteten Wohnmobilpark. Die typische texanische Gastlichkeit gibt es überall kostenlos dazu.

Der texanische „Panhandle“ hält unvergessliche Outdoor-Erlebnisse bereit – allen voran die Cadillac Ranch gleich westlich von Amarillo, ein Muss bei jedem Roadtrip auf der Route 66. Die originelle Kunstinstallation besteht aus 10 klassischen Cadillacs, die kopfüber im Boden stecken. Kreatives Handanlegen ist ausdrücklich erwünscht: Vor Ort werden Spraydosen verkauft, sodass ihr euch mit einem eigenen Graffiti verewigen könnt. 30 Autominuten südlich von Amarillo erreicht ihr den Palo Duro Canyon State Park mit der gleichnamigen Schlucht. Der zweitgrößte Canyon in den USA gilt nicht umsonst als „Grand Canyon von Texas“. Die roten Felsformationen und schroffen Steilhänge des geologischen Naturwunders erkundet ihr am besten auf einem der insgesamt knapp 80 km langen Wander-, Rad- und Reitwege. Gut möglich, dass euch dabei Hirsche, wilde Truthähne oder ein Rennkuckuck begegnen.

Sobald ihr euch am Rick Husband Amarillo International Airport (AMA) einen Mietwagen besorgt habt, kann euer Abenteuer auf dem texanischen Teil der Mother Road beginnen. Amarillo, Texas, liegt etwa auf halber Strecke der Route 66: Der Start- und Endpunkt in Chicago, Illinois, sowie Santa Monica, Kalifornien, sind jeweils rund 15 Autostunden entfernt.