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Ganzjährige Reiseziele mit vielfältigen Einblicken zur hispano- und lateinamerikanischen Kultur
Die Hispanx- und Latinx-Communitys in den USA sind vielfältig und bunt. Ihre Traditionen und kulturellen Bräuche werden jedes Jahr vom 15. September bis zum 15. Oktober mit dem Hispanic Heritage Month gewürdigt. Überall im Land wird dem vielschichtigen Erbe dieser Kulturgruppen dann mit Festivals und Events Tribut gezollt. Aber natürlich beschränkt sich ihre Rolle in der amerikanischen Gesellschaft nicht auf 30 Tage im Jahr. Hier stellen wir euch Städte, Veranstaltungen und Museen vor, die euch das ganze Jahr über in die faszinierende hispano- und lateinamerikanische Kultur eintauchen lassen.
Miami, Florida: Die lateinamerikanische Hauptstadt der USA
Miami ist bekannt für seine kulturelle Vielfalt. Die überschäumende Lebensfreude der hispanoamerikanischen Communitys hat daran einen großen Anteil. Im September liefern die weißen Sandstrände und das blaue Wasser die perfekte Kulisse für die Miami Beach Hispanic Heritage Celebration. Den ganzen Tag über erwarten euch kulinarische Spezialitäten, Fahrgeschäfte, Livemusik und Tanz – und am Abend folgt der Liveauftritt eines bekannten Acts am Miami Beach Bandshell. Im Miami Hispanic Cultural Arts Center im Viertel Little Havana könnt ihr das ganze Jahr über Tanzaufführungen vom Miami Hispanic Ballet und dem Cuban Classical Ballet of Miami besuchen. Das nahe Gary Nader Art Centre beherbergt eine große Sammlung an Werken zeitgenössischer lateinamerikanischer Künstler sowie Meisterwerke von Legenden wie Diego Rivera und Wifredo Lam.
Buntes Wandbild mit einer Hommage an hispanoamerikanische Frauen in Miami
Los Angeles, Kalifornien: Traditionsreiches Erbe in der Stadt der Engel
Kalifornien hat von allen US-Bundesstaaten die meisten hispano- und lateinamerikanischen Einwohner. Gründe dafür sind die geografische Nähe zu Mexiko, die Kolonialgeschichte und der bedeutende kulturelle Status der Region. Los Angeles wurde 1781 am Standort des heutigen El Pueblo de Los Angeles State Historic Parks gegründet. Rund um den zentralen Platz, auf dem häufig Musik- und Theaterveranstaltungen stattfinden, sind Originalgebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und bunte Wandbilder zu sehen. Die Ausstellungen in der renommierten LA Plaza de Cultura y Artes befassen sich mit der Geschichte, Kultur und Tradition der lateinamerikanischen Einwohner Südkaliforniens. An der Küste von Long Beach richtet das Aquarium of the Pacific jedes Jahr im September das Baja Splash Cultural Festival aus. Zwei Tage lang gibt es hier ein buntes Programm aus Livemusik, Kunsthandwerk und Tanz. Auch der Zugang zum Aquarium ist im Ticketpreis enthalten.
Hinter den Kulissen im El Rey Theatre in Los Angeles, Kalifornien
New York City, New York: Stolz und Selbstbewusstsein
Über ein Viertel der Einwohner von New York City gehören zur Latinx-Community. In den fünf Boroughs leben Menschen mit Wurzeln in sämtlichen Ländern Lateinamerikas. Jeden Oktober strömen Tausende Besucher zur Hispanic Day Parade an die Fifth Avenue, um die bunten Festwagen, lebhaften Rhythmen und talentierten Straßenkünstler zu erleben. Zu den kulturellen Hotspots zählt der Stadtteil Washington Heights an der Nordspitze Manhattans. In Vierteln wie der „Little Dominican Republic“ gibt es Dutzende Restaurants mit authentischer Landesküche. Eine weitere Attraktion ist das kostenlose Museum der Hispanic Society of America mit zahlreichen Kunstwerken und Ausgrabungsfunden sowie einer angeschlossenen Bibliothek.
Chicago, Illinois: Film, Kunst und Kultur
Chicago nutzt jede Gelegenheit, um seine Einwohner und ihre Geschichte zu feiern. Stadtteile wie Pilsen, das seit Jahrzehnten einen starken Zuzug an mexikanischen Einwanderern verzeichnet, haben eine große und lebendige Hispanx-Community. Abgesehen von den familiengeführten Restaurants mit leckerer mexikanischer Küche leistet auch das National Museum of Mexican Art einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes. Nicht verpassen solltet ihr die 16th Street Murals: Auf einer Länge von 3,5 km werden hier auf Wandbildern bedeutende Persönlichkeiten aus der Community und unterschiedliche kulturelle Facetten präsentiert. Das nahe National Museum of Puerto Rican Arts & Culture beleuchtet das puerto-ricanische Erbe und den kulturellen Einfluss auf die US-amerikanische Gesellschaft. Beim jährlichen Chicago International Latino Theater Festival, das im September und Oktober mehrere Wochen lang auf Bühnen in der ganzen Stadt gefeiert wird, stehen alle lateinamerikanischen Kulturkreise im Fokus.
Besucher im National Museum of Mexican Art in Chicago
San Juan, Puerto Rico: Hauptstadt mit jahrhundertelanger Geschichte
Im US-Territorium Puerto Rico erlebt ihr die facettenreiche hispanoamerikanische und karibische Kultur täglich hautnah. Die lebhafte Inselhauptstadt San Juan wurde 1521 im heutigen Old San Juan Historic District gegründet. Zu den Sehenswürdigkeiten der UNESCO-Welterbestätte zählen Kirchen und Festungen aus dem 16. Jahrhundert, historische Plazas und Plätze mit regelmäßigen Veranstaltungen sowie mehrere Museen. In einer ehemaligen Militärkaserne widmet sich das Museo de las Americas dem Erhalt und der Pflege des kulturellen Erbes von Puerto Rico und Lateinamerika. Jeden Januar wird ganz Old San Juan zur Bühne für die Fiestas de la Calle San Sebastian, das größte Festival auf der Insel. Mehrere Tage lang wechseln sich dann Livemusik, Paraden und Kunstshows mit abendlichen Konzerten, Partys und Tanzveranstaltungen bis spät in die Nacht ab. Im modernen Zentrum der Stadt befindet sich das kostenlose Museo de Arte de Puerto Rico, das neben 24 Ausstellungsgalerien für zeitgenössische und historische Kunstwerke auch die Nationalgalerie des Territoriums umfasst.
Feiernde bei den Fiestas de la Calle San Sebastian in San Juan
San Antonio, Texas: Die größte Stadt mit mehrheitlich hispanoamerikanischer Bevölkerung in den USA
Mehr als ein Jahrhundert lang stand diese texanische Stadt unter spanischer Kolonialherrschaft und war dann zehn Jahre Teil des damaligen Hoheitsgebiets von Mexiko. Zu den erhaltenen Wahrzeichen dieser Zeit zählt das berühmte Alamo (Mission San Antonio de Valero), das mit vier weiteren historischen spanischen Missionsstationen aus dem 18. Jahrhundert in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. San Antonio feiert den Hispanic Heritage Month mit Veranstaltungen in der ganzen Stadt. Den Auftakt macht am 15. September das familienfreundliche Kulturevent El Grito, das den historischen Market Square mit verführerischen Aromen und ausgelassenen Klängen erfüllt. Den krönenden Abschluss bildet am Abend ein Konzert. Das angrenzende zweistöckige Centro de Artes dokumentiert Schicksal und Alltag der Latinx-Communitys in den USA. Das Guadalupe Cultural Arts Center bietet den gesamten Hispanic Heritage Month hindurch Theater- und Musikaufführungen sowie Informationsprogramme zur Rolle der Chicanx-Kultur in Texas.
Vater und Sohn am historischen Alamo in San Antonio
Washington, D.C.: Schutz und Pflege des kulturellen Erbes in der Landeshauptstadt
Die US-Landeshauptstadt möchte ihren lateinamerikanischen Bürgern künftig eine besondere Ehre erweisen. 2020 wurde offiziell bekannt gegeben, dass die illustren Einrichtungen der Smithsonian Institution an der National Mall um ein National Museum of the American Latino ergänzt werden sollen. Im Mittelpunkt stehen prägende Beiträge amerikanischer Latinos und Latinas zur US-amerikanischen Kultur und Geschichte. Bis zur endgültigen Eröffnung des Museums könnt ihr aber schon in der Molina Family Latino Gallery im National Museum of American History Ausstellungen zu diesem Themenbereich besuchen. Unmittelbar nördlich der National Mall liegt das Viertel Columbia Heights. Dass hier schon lange viele Hispanoamerikaner leben, belegen die inhabergeführten Bars und Restaurants sowie kulturelle Einrichtungen wie das GALA Hispanic Theatre und das Mexican Cultural Institute. Im Rahmen des Hispanic Heritage Month richtet das American Film Institute jedes Jahr das Latin American Film Festival aus, bei dem zwei Wochen lang mehrere Dutzend Filme präsentiert werden.