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Montana beherbergt nicht nur fantastische Naturlandschaften und Nationalparks, sondern ist auch die Heimat von 12 Ureinwohnerstämmen, die insgesamt 6,3 Prozent der Bevölkerung des Bundesstaats ausmachen.
Kultur und Geschichte der USA sind untrennbar mit den Ureinwohnern verbunden. In Montana habt ihr Gelegenheit, die Sitten und Bräuche der ansässigen Stämme hautnah zu erleben. Während meines Aufenthalts im Bundesstaat habe ich mehrere Museen und Reservate der Ureinwohner besucht.
Historische Kunst im Museum of the Plains Indian
Das Museum of the Plains Indian in Browning befasst sich unter anderem mit der facettenreichen historischen Kunst der Ureinwohnerstämme. Die Ausstellungen zu traditionellen Kostümen, Zeremonien und Kunstwerken vermitteln faszinierende Informationen zu den Künstlern und Kunsthandwerkern der amerikanischen Ureinwohner.
Ureinwohnerkleidung im Blackfeet Heritage Center in Browning
Blackfeet Heritage Center
Gleich gegenüber vom Museum of the Plains Indian befindet sich das Blackfeet Heritage Center. Bei meinem Rundgang durch die gekonnt präsentierten, detaillierten Kunstausstellungen wurde ich von Ernie, einem älteren Stammesmitglied der Blackfeet, angesprochen, der mir interessante Fakten und Anekdoten zur Geschichte, den Bräuchen und Ritualen seines Stamms erzählte. Wusstet ihr z. B., dass die Blackfeet ihre Toten in Bäumen ablegten und dass ihre Partner sich das Haar oder sogar Finger abschnitten, um dem Geist des Verstorbenen Respekt zu erweisen? Außerdem erfuhr ich von Ernie auch mehr über das Powwow und die sogenannte Pfeifenzeremonie, ein religiöses Ritual.
Am allermeisten beeindruckt haben mich die Achtung der Stammesangehörigen gegenüber Tieren und der Respekt vor ihrer Heilkraft, ihrem Instinkt und ihrer Vorhersehungskraft. Als Zeichen ihrer Wertschätzung haben sich die Ureinwohner sogar selbst Tiernamen gegeben!
Ureinwohnerexponat im Blackfeet Heritage Center in Browning
Der Alltag der Blackfeet-Indianer
In der weiten Ebene des Indianerreservats steht eine Reihe von Tipis. Bei unserer Ankunft in der Lodgepole Gallery & Tipi Village wurden wir herzlich von Inhaber und Künstler Darrell begrüßt. Unter den Ausstellungsstücken der Galerie finden sich Kunsthandwerksgegenstände und Trommeln aus gegerbtem Wapiti- und Bisonfell, die auch verkauft werden und gute Souvenirs abgeben. Außerdem sind kulturgeschichtliche Touren zu historischen Stätten auf dem Reservatsgelände erhältlich. Am Abend wurden wir mit traditionellen Spezialitäten der Blackfeet-Indianer verwöhnt und durften dann in einem Tipi übernachten. Bestimmt gibt es keinen besseren Ort, um aus erster Hand einen authentischen Einblick in die Kultur, Geschichte und Traditionen der Ureinwohner zu erhalten.
Nach meinem Exkurs in die Geschichte und Kultur der Ureinwohner hatte ich das Gefühl, den Bundesstaat Montana und die USA generell von einer ganz neuen, ursprünglichen Seite kennengelernt zu haben. Ich habe hier Dinge gelernt und Erfahrungen gemacht, die mich mit Sicherheit für den Rest meines Lebens nicht mehr loslassen werden.
Das Tipi Village der Blackfeet-Indianer an der Lodgepole Gallery bei Browning, Montana
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