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Zwei berühmte geschichtsträchtige Städte im Herzen des amerikanischen Südostens
Jede ist anders und einzigartig – und doch haben die beiden Städte am Alabama River gemeinsam die kulinarische Tradition und kulturelle Relevanz der amerikanischen Südstaaten und den Kampf der Afroamerikaner um Gleichberechtigung entscheidend geprägt. Hier stellen wir euch die geschichtlichen, kulturellen und gastronomischen Highlights der beiden Städte im Zentrum von Alabama vor.
Geschichte der Bürgerrechtsbewegung in Selma
Schmucke kleine Kirchen und gepflegte Veranden: Auf den ersten Blick scheint Selma eine ganz normale Kleinstadt mit dem typischen Charme der amerikanischen Südstaaten zu sein. Doch Selmas Geschichte ist alles andere als normal: Die historische Edmund Pettus Bridge im Ortskern war 1965 Schauplatz des „Blutigen Sonntags“, als die Teilnehmer eines von Martin Luther King Jr. angeführten Protestmarschs gewaltsam von der Polizei gestoppt wurden. Das vom U.S. National Park Service verwaltete Selma-to-Montgomery March Lowndes County Interpretive Center beschäftigt sich ausführlich mit den weitreichenden Folgen der damaligen Geschehnisse und dem Schicksal der daran beteiligten Bürgerrechtskämpfer. Das Museum würdigt den Friedensmarsch von Selma nach Montgomery und zeigt, wie das Engagement einzelner Bürger den Lauf der Geschichte verändern kann.
Park Ranger erläutern die faszinierenden Exponate im Selma-to-Montgomery March Lowndes County Interpretive Center.
Kulinarische Tipps für Selma
In Selma bleibt niemand hungrig – das verbietet allein schon die traditionelle Südstaaten-Gastlichkeit. Lannie’s Bar-B-Q Spot ist seit 75 Jahren fester Bestandteil der örtlichen Gastroszene und außerordentlich stolz auf sein würziges Pulled Pork. Das Downtowner setzt auf typische Wohlfühlgerichte aus der Südstaaten-Küche. Bei den „Meat and three“-Angeboten könnt ihr euch zum Fleisch des Tages (z. B. frittiertes Hähnchen oder Schmorbraten) drei Beilagen nach Wunsch aussuchen, z. B. Stielmus oder Kartoffelpüree mit Bratensoße. Für besondere Anlässe empfiehlt sich die gehobene Südstaaten-Küche im Tally-Ho Restaurant. Tipp: Das Steakhaus ist sehr beliebt, daher besser vorab anrufen und einen Tisch reservieren!
Einfach, aber umwerfend gut: Das Pulled Pork-Sandwich aus Lannie’s Bar-B-Q Spot
Geschichte der Bürgerrechtsbewegung und Musikerbe in Montgomery
In Montgomery solltet ihr euch auf die Spuren von Dr. Martin Luther King Jr. begeben. Zu den wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört zweifellos die Dexter Avenue King Memorial Baptist Church. In dieser kleinen, unauffälligen Backsteinkirche wurde der Busboykott von Montgomery (1955–1956) geplant und organisiert. Das Pfarrhaus ist noch im Stil der 1960er Jahre eingerichtet und erinnert mit Familienfotos und Erinnerungsstücken an die Jahre, in denen Dr. King hier mit seiner Familie lebte. Nicht fehlen darf außerdem ein Besuch im Civil Rights Memorial Center, das auf eindringliche Weise die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung dokumentiert. Vor dem Museum wurde ein Mahnmal aus schwarzem Granit errichtet, auf dem ein berühmtes Zitat von Dr. King eingraviert ist. Auch in musikalischer Hinsicht hat Alabamas Hauptstadt einiges zu bieten. Am Flussufer steht eine Statue des Countrysängers Hank Williams, der im Lauf seiner Karriere zahlreiche Songs herausgebracht hat. Seine zentrale Rolle bei der Etablierung der Countrymusik als Kunstform wird im Hank Williams Museum beleuchtet.
Ein besinnlicher Moment am Civil Rights Memorial Center
Kulinarische Tipps für Montgomery
Freunde des Südstaaten-Barbecues sollten auf direktem Weg Brenda’s Bar-B-Q Pit ansteuern. Das zwanglose Ambiente bietet den perfekten Rahmen für die butterweichen Ribs und anderen traditionellen Spezialitäten. Lasst aber unbedingt noch etwas Platz für den himmlischen Süßkartoffelkuchen! Das Traditionslokal Stockyard Grill erfreut seine Kunden schon lange mit aromatischen Burgern und perfekt gewürzten Steaks. Beliebt sind auch die klassischen „Meat and three“-Specials. Lasst euch vom lockeren Ambiente der beliebten Bibb Street Pizza Company nicht täuschen: Bei der Zubereitung der Pizzen geht es hier absolut professionell zu. Ihr könnt euch euren Belag selbst zusammenstellen oder eine Spezialpizza von der Karte wählen. Besonders lecker ist die Variante Cheese Lover mit fünf verschiedenen Käsesorten. Gleich nebenan bei Common Bond Brewers bekommt ihr dann noch ein leckeres Craft-Bier.
Zu Gast bei der Bibb Street Pizza Company
Anreise
Vom internationalen Flughafen Atlanta (ATL) in Georgia sind es mit dem Mietwagen noch rund 250 km (knapp 2,5 Autostunden) bis nach Montgomery. Alternativ könnt ihr auch einen Anschlussflug zum Regionalflughafen Montgomery (MGM) buchen. Mit Selma ist Alabamas Hauptstadt über den 72 km langen Selma to Montgomery Scenic Drive verbunden.
Bei der rund einstündigen Fahrt folgt ihr der Route der Protestmärsche von Selma nach Montgomery, die 1965 in der Verabschiedung des Voting Rights Acts gipfelten. Aufgrund ihrer historischen Bedeutung wurde die Strecke vom U.S. Park Service auch offiziell als Selma to Montgomery National Historic Trail ausgewiesen – ein Roadtrip, den ihr garantiert so schnell nicht vergessen werdet!
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