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Science Museum of Minnesota in St. Paul
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  • Bundesstaaten:
    Minnesota

Dieses kuriose Sammelsurium an dubiosen Geräten führt eindrücklich vor Augen, dass die Medizin doch in den Händen von Ärzten am besten aufgehoben ist.

Dieses Museum wurde eigentlich im Jahr 2002 geschlossen. Dank dem Science Museum of Minnesota sowie dem Kurator und Sammler Bob McCoy fand die Kollektion aber unter dem Namen „Questionable Medical Devices“ im Science Museum of Minnesota ein neues Zuhause. Zu sehen sind unter anderem Brillen und Seifen zur Gewichtsreduzierung sowie eine phrenologische Maschine, die angeblich durch Vermessung der Erhebungen des Schädels Auskunft über die Persönlichkeit geben kann. Das Gerät ist nach wie vor funktionsfähig, sodass ihr selbst ausprobieren könnt, was eure Schädelform über eure Intelligenz oder Moralität aussagt. Fragwürdige medizinische Apparate und Maschinen wie diese zählten auf den State Fairs im frühen 20. Jahrhundert zu den absoluten Publikumsmagneten. Die pseudowissenschaftlichen Quacksalberprodukte warben damit, Impotenz zu heilen, die Intelligenz zu messen oder dem leichtgläubigen Kunden sogar das ewige Leben zu schenken.

Die abwegigsten Heilansätze aus der Geschichte der Menschheit

Leider waren viele dieser Geräte nicht nur wirkungslos, sondern sogar regelrecht gefährlich. Eine Maschine zur röntgenstrahlenbasierten Haarentfernung rief bei Tausenden Frauen, die sich der kostspieligen Behandlung unterzogen, Krebsgeschwüre hervor. Ein anderer Apparat, der in Schuhgeschäften verwendet wurde, fertigte Röntgenbilder der Füße in den neuen Schuhen an. Wie sonst sollten Kunden schließlich wissen, ob die Schuhe passen? 1970 wurde das Gerät von der FDA für unsicher erklärt und vom Markt genommen.

Die Anfänge des Museums gehen auf einen „Phrenologie-Salon“ zurück, den Bob McCoy Anfang der 1980er Jahre in einem Einkaufszentrum in der Innenstadt von Minneapolis eröffnete. Gemeinsam mit einem Freund erwarb er rund ein Dutzend phrenologische Apparate, die Kunden für ein paar Dollar ausprobieren konnten. Der kuriose Laden erfreute sich schnell wachsender Beliebtheit.

McCoy fügte seiner Sammlung laufend weitere Stücke hinzu, die er bei privaten Flohmärkten ausfindig machte oder von anderen Sammlern erhielt. Die jetzige Ausstellung enthält auch Leihexponate von der American Medical Association, der U.S. Food and Drug Administration, dem St. Louis Science Center, der Bakken Library und dem National Council Against Health Fraud. Bei seiner Pensionierung stiftete McCoy seine Kollektion aus über 325 Exponaten dem Science Museum of Minnesota.

Das Museum ist nach eigener Aussage die derzeit größte Ausstellung zu den abwegigsten Heilansätzen aus der Geschichte der Menschheit, die „keinen nachweisbaren wissenschaftlichen Nutzen haben und jedem gesunden Menschenverstand widersprechen“.

Gut zu wissen

Das Museum of Questionable Medical Devices befindet sich jetzt im Science Museum of Minnesota.

Für Atlas Obscura erstellte Originalinhalte