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Louisville, Kentucky: Auf den Spuren von Muhammad Ali
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  • Bundesstaaten:
    Kentucky

Olympischer Goldmedaillengewinner im Boxen, dreimaliger Schwergewichts-Weltmeister, politischer Aktivist. Muhammad Ali zählte während eines Großteils seines 74-jährigen Lebens zu den bekanntesten Menschen der Welt.

Bevor er sich aber als „The Greatest“ einen Namen machte, hatte der als Cassius Clay geborene Ali einen anderen Spitznamen: „The Louisville Lip“ – eine Anspielung auf seine Heimatstadt und seine gepflegte Ausdrucksweise. Bei einem Besuch in Louisville im südöstlichen Bundesstaat Kentucky könnt ihr Alis Werdegang von seinem Kindheitszuhause bis zu seiner letzten Ruhestätte nachverfolgen.

Spalding University

Die Spalding University, ein privates geisteswissenschaftliches College, war Schauplatz von gleich zwei bedeutenden Meilensteinen im Leben des künftigen Schwergewichts-Weltmeisters. Zum einen verdiente Ali an der damals noch Nazareth College genannten Bildungseinrichtung sein erstes eigenes Geld durch Aufsichtsdienst am Empfang der Bibliothek. Zum anderen – und viel wichtiger – lernte er hier in der ehemaligen Columbia Gym, die heute Teil des Studentenzentrums der Spalding University ist, das Boxen. 1954 wurde dem damals 12-jährigen Ali sein neues rotes Fahrrad gestohlen, das er vor der Sporthalle abgestellt hatte. Als er gegenüber dem Polizisten, der auch der Betreiber der Sporthalle war, zu Protokoll gab, er würde dem Dieb „eins draufgeben“, riet der ihm, besser boxen zu lernen. Kurz darauf nahm Ali sein Training in der Columbia Gym auf, wo er auch einige seiner ersten Kämpfe austrug. Als Tribut an Ali hängt heute vor dem Gebäude ein rotes Fahrrad.

Muhammad Ali Center

Das Muhammad Ali Center im Zentrum von Louisville beleuchtet Alis sportliche Karriere und sein Leben außerhalb des Rings. Im Inneren des Museums, an dessen Gestaltung Ali selbst beteiligt war, gibt zunächst der 14-minütige Film „If You Can Dream“ einen Überblick über Alis Erfolge und seinen weit reichenden Einfluss. Die sechs Museumsbereiche stehen jeweils unter dem Motto eines der sechs Lebensgrundsätze von Ali – Selbstvertrauen, Überzeugung, Engagement, Großzügigkeit, Respekt und Spiritualität. Anschließend könnt ihr in einer Nachbildung des Trainingscamps in Deer Lake, Pennsylvania, mit Ali trainieren (und sogar beim Schattenboxen gegen ihn antreten), Aufnahmen seiner berühmtesten Kämpfe verfolgen und noch einmal den Moment erleben, als er 1996 bei den Olympischen Sommerspielen in Atlanta, Georgia, das olympische Feuer entzündete.

Das Muhammad Ali Center im Zentrum von Louisville, Kentucky

Das Muhammad Ali Center im Zentrum von Louisville, Kentucky
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Paul Joseph/Flickr

Cave Hill Cemetery

Der 121 ha große Cave Hill Cemetery stand schon vor Alis Tod auf dem Besichtigungsprogramm vieler Besucher. Das mit Bäumen bestandene Friedhofsgelände kann im Rahmen historischer Touren oder bei Spaziergängen erkundet werden, die unter anderem zum Grab von Colonel Harland Sanders, dem Gründer der Fastfood-Kette KFC, führen. Alis letzte Ruhestätte, die er selbst in einer abgeschiedenen Ecke des Friedhofs ausgewählt hat, ist gemäß seinem muslimischen Glauben deutlich schlichter gehalten. Auf dem Grabstein steht einfach: „Ali“.

Weitere sehenswerte Stätten

Auch die folgenden Orte in Louisville sind für Fans von Ali ein Muss:

  • Kurz nach Alis Tod wurde in den Archiven der Churchill Downs ein Foto entdeckt, das den Champ bei einem Training auf der berühmten Rennbahn zeigt, über das jahrelang spekuliert worden war. Zwar dürfen Zweibeiner die ehrwürdige Rennbahn, auf der das jährliche Kentucky Derby ausgetragen wird, nur beim Derby Festival-Marathon und -Halbmarathon betreten, doch könnt ihr hier jeden Frühling und Herbst Pferderennen verfolgen.
  • Die (von Ali eingeweihte) Muhammad Ali Suite im Brown Hotel enthält neben Fotos des Champs auch seine Boxhandschuhe und mit Autogramm versehene Erinnerungsstücke.
  • Im Oktober 1960 trug Ali seinen ersten Profi-Boxkampf in der Freedom Hall aus, die heute Teil des Kentucky Expo Centers ist. Er verließ als Sieger den Ring.
  • Einer Legende zufolge soll Ali seine olympische Goldmedaille von der George Rogers Clark Memorial Bridge (die von den Einheimischen „Second Street Bridge“ genannt wird) in den Ohio River geworfen haben, nachdem er wegen seiner Hautfarbe in einem Restaurant nicht bedient worden war. Eine andere Anekdote besagt, dass Ali die Medaille einfach verloren hat. So oder so erhielt er Jahre später eine Ersatzmedaille.
  • 1978 wurde die Walnut Street in Louisville in Muhammad Ali Boulevard umbenannt. Die Straße zieht sich auf einer Länge von 8 km durch das Stadtzentrum. An jeder Kreuzung habt ihr Gelegenheit, ein Foto mit Alis Namen auf dem Straßenschild zu knipsen.
  • Überall in der Innenstadt ehrt Louisville mit riesigen Plakaten seine „Hometown Heroes“. Alis schelmisches Grinsen schmückt das Gebäude der Louisville Gas & Electric Company.