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Der Glacier-Nationalpark hat sich in den letzten 100 Jahren kaum verändert.
Die schroffen Felsen der Rockies ragen in den weiten Himmel von Montana und spiegeln sich in den vielen glasklaren Seen.
Zeitreise in die Vergangenheit: Mit dem Zug durch den Glacier-Nationalpark
Mehrere Tausend Besucher kommen jedes Jahr in den Glacier-Nationalpark, um auf den insgesamt über 1.000 km langen Wegen zu wandern und spektakuläre Fotos zu machen. Mit Abstand größter Anziehungspunkt sind aber die riesigen Gletscher, nach denen der Park benannt ist.
Lange Zeit war diese Region Besuchern verschlossen. Das änderte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als der Eisenbahnmagnat James J. Hill den Grundstein für die Bahnstrecke der Great Northern Railway zwischen Chicago, Illinois, und Seattle, Washington, legte, die auch durch den Norden von Montana führte. Hill wusste, was er tat. Er erkannte, dass die Naturschönheit des Glacier-Nationalparks für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden musste.
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts konnte der Glacier-Nationalpark nur mit dem Zug erreicht werden. Noch heute stellt eine Fahrt mit der Bahn die authentischste und umweltfreundlichste Methode zur Erkundung des Parks dar, denn der Empire Builder von Amtrak, der auf der ursprünglich von Hill angelegten Route verkehrt, fährt mit kohlenstoffarmem Kraftstoff. Unterwegs könnt ihr euch an historischen Bahnhöfen die Füße vertreten und in Hotels und Chalets übernachten, die Anfang des 20. Jahrhunderts von Hill errichtet wurden.
Panoramawaggon eines Amtrak-Zugs
Auf der Schiene quer durch die USA
Der Empire Builder von Amtrak durchquert auf der Fahrt von Chicago, Illinois, nach Seattle, Washington, den Glacier-Nationalpark in Montana.
„Von Chicago kommend reist ihr durch North Dakota, eine relativ flache Region“, so Marc Magliari, ein Sprecher von Amtrak. „In Montana ändert sich die Landschaft schlagartig, und vor den Zugfenstern ragen plötzlich hohe Berge auf. Ich finde den Kontrast zwischen goldenen Weizenfeldern und majestätischen Bergen sehr reizvoll.“
Während der Hochsaison von Mitte Mai bis Oktober sind oft Mitarbeiter des National Park Service an Bord, um den Passagieren mehr über die einheimischen Wildtiere oder die Abenteuer der berühmten Entdecker Lewis und Clark zu erzählen.
Laut Magliari hat eine Zugfahrt gegenüber der Anreise mit dem Auto noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Die Besucher müssen ihre Augen nicht auf die Straße gerichtet halten, sondern können in aller Ruhe die Schönheit des Parks genießen.
„Die Menschen sollten die Gletscher unbedingt sehen, solange sie noch existieren“, meint er.
Bei Bahnreisen können sich Passagiere ganz auf die Landschaft konzentrieren.
Die Reiseroute
Die Reisen von Amtrak durch den Glacier-Nationalpark dauern zwischen vier und 16 Tagen. Zudem besteht die Möglichkeit, Mahlzeiten und den Eintritt zu verschiedenen örtlichen Sehenswürdigkeiten dazuzubuchen. Der folgende Vorschlag bezieht sich auf ein 11-tägiges Reisepaket:
Tag 1 und 2: Bevor ihr in Chicago an Bord des Empire Builder geht, habt ihr Gelegenheit, euch in der „Windy City“ umzusehen. Dabei empfehlen wir einen Besuch im Museum of Science and Industry, dessen Ausstellungen unter anderem auch die Eisenbahngeschichte der USA dokumentieren. Am Abend des zweiten Tages beschließt ihr euren Aufenthalt in Chicago mit einem Essen in einem der beliebtesten Restaurants der Stadt.
Tag 3 und 4: Am Morgen des dritten Tages verlasst ihr Chicago und fahrt mit dem Zug in die „Twin Cities“ Minneapolis und St. Paul, Minnesota. Die beiden Zwillingsstädte sorgen für einen gelungenen Einstieg in eine Reise, die gespickt ist mit Outdoor-Abenteuern. Minnesota gilt nicht umsonst als „Land der 10.000 Seen“. Der Bundesstaat ist ein absolutes Paradies für Freunde von Bootstouren und wartet mit etlichen Stränden und Uferwegen auf. Am Abend des vierten Tages geht ihr wieder an Bord und durchquert über Nacht North Dakota und einen Großteil von Montana.
Tag 5 bis 8: Am fünften Tag solltet ihr nach dem Aufwachen einen Blick aus dem Fenster werfen. Der Zug hält nämlich bald an einem der zwei historischen Bahnhöfe im Glacier-Nationalpark. Ihr habt mehrere Tage Zeit, den Glacier-Nationalpark zu erkunden. Es besteht entweder die Möglichkeit, mit einem Shuttlebus über die Panoramastrecke der Going-to-the-Sun Road zu fahren oder eine Bootstour auf einem der glitzernden Seen des Parks zu unternehmen. Für diese und andere geführte Aktivitäten könnt ihr euch bereits bei der Buchung eurer Reise mit Amtrak entscheiden. Alternativ besteht die Möglichkeit, den Park auf eigene Faust zu erkunden. Ihr verbringt drei Nächte im Park. Auf welche Ausstattung ihr Wert legt und wie viel ihr für die Unterkunft bezahlen wollt, könnt ihr selbst entscheiden. Am Abend des achten Tages macht ihr euch mit dem Zug auf den Weg nach Seattle (Nachtfahrt).
Tag 9 bis 11: Am Morgen erreicht ihr Seattle. Die sogenannte „Emerald City“ ist das Juwel des Bundesstaates Washington am Pazifik und der historische Endpunkt der Great Northern Railway. Das Reisepaket umfasst eine zweitägige Hop-on/Hop-off-Tour sowie den Eintritt zu Sehenswürdigkeiten wie der Space Needle und dem Chihuly’s Garden and Glass Museum.
Der Vormittag des letzten Tages steht zur freien Verfügung. Wenn ihr am Ende der Reise noch etwas Zeit habt und gern noch mehr freie Natur erleben möchtet, bietet sich ein Besuch im Mount Rainier-Nationalpark oder dem Olympic-Nationalpark an. Beide Parks sind nur etwa zwei Stunden von Seattle entfernt.
Vorsicht bei der Abfahrt! Die Abenteuerreise durch den Glacier-Nationalpark kann beginnen.
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