Maine: Outdoor-Abenteuer vor epischer Naturkulisse

Das hübsche Bar Harbor auf Mount Desert Island schmiegt sich ans Ufer der Frenchman Bay und dient zahllosen Touristen als Ausgangspunkt für Ausflüge in den Acadia-Nationalpark. Die spektakuläre Kombination aus zerklüfteter Küste, majestätischen Bergen und friedvoller Idylle lässt auf den ersten Blick erkennen, warum Acadia zu den meistbesuchten Nationalparks der USA zählt. Vom Cadillac Mountain eröffnet sich ein unbeschreiblicher Panoramablick über die sattgrünen Wälder und die felsige Küste mit ihren winzigen vorgelagerten Inseln. Ihr erreicht den Gipfel mit dem Auto oder zu Fuß. Der größte Andrang besteht bei Sonnenauf- und Sonnuntergang. Bucht euer Zeitfenster für die Auffahrt also am besten schon möglichst weit im Voraus. Ihr möchtet den Park lieber auf zwei Rädern erkunden? John D. Rockefeller ließ ein 72 km langes Netz von beschaulichen Wegen anlegen, auf denen ihr die Bäche, Wasserfälle und Steilküsten in aller Ruhe erforschen könnt. Die historischen Trails und Carriage Roads wurden in das National Register of Historic Places aufgenommen und sind absolut zu empfehlen. Die artenreiche Wassertierwelt im Park reicht von Seesternen, Krebsen und Seeigeln in den Gezeitenbecken bis hin zu Walen, Delfinen und Robben.

Zurück in Bar Harbor erfahrt ihr bei einer Bootstour mehr über Mount Desert Island, die größte Insel vor der Küste von Maine. Beliebt sind auch Ausflüge mit Hummerfangbooten, bei denen euch heimische Guides in die Geheimnisse der Krustentiere einweihen, die zentraler Bestandteil der kulturellen Identität von Maine sind. Anschließend könnt ihr euch in einem der zahlreichen Restaurants am Wasser stärken oder euch an den Docks ein Hummerbrötchen kaufen und den Segelbooten beim Ein- und Ausfahren zusehen. Im kompakten, urigen Stadtkern findet ihr Kunst, Kunsthandwerk und Delikatessen aus Maine. (Unbedingt probieren: die Eiscreme mit Hummergeschmack!) Woher die West Street ihren Spitznamen „Millionaire’s Row“ hat, machen die prächtigen Anwesen aus dem Gilded Age im späten 19. Jahrhundert eindrucksvoll deutlich. An charmanten Hotels, Motels und B&Bs besteht in Bar Harbor kein Mangel. Vor allem in den geschäftigen Sommer- und Herbstmonaten solltet ihr eure Unterkunft aber im Voraus buchen, um Enttäuschungen zu vermeiden. Frisch ausgeruht und mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck startet ihr dann zu neuen Abenteuern im weitgehend unbekannten Landesinneren von Maine.

Der glitzernde Moosehead Lake erstreckt sich drei Stunden nordwestlich von Bar Harbor. Er ist der zweitgrößte See New Englands und der Ursprung des Kennebec Rivers. Das kalte, tiefe Wasser bietet beste Voraussetzungen zum Angeln und Paddeln und lädt an warmen Sommertagen auch zum Schwimmen ein. Mit einem Pontonboot von Captain Rogers Pontoon Rental in Rockwood könnt ihr den See auf eigene Faust und im eigenen Tempo erkunden. Das Birches Resort organisiert originelle Jeeptouren zur Elchbeobachtung in den umliegenden Wäldern und bietet rund ums Jahr viele weitere unterhaltsame Aktivitäten. Auch Wanderer kommen am Moosehead Lake voll auf ihre Kosten. Vom einfachen Spaziergang bis zur mehrtägigen Trekkingtour ist für jeden etwas dabei. Als Teil der historischen 100 Mile Wilderness am legendären Appalachian Trail bietet die Region einige äußerst anspruchsvolle Routen. Weniger schweißtreibend, aber ebenso lohnend ist eine Wanderung im Mount Kineo State Park in Greenville. Dort habt ihr Gelegenheit, von der Spitze eines historischen Feuerwachturms den Rundblick über den See und die umliegenden Felshänge zu bestaunen. In der verschneiten Jahreszeit locken Snowboard- oder Schneemobilabenteuer. Ein weiterer Bonus: In den kalten Winternächten leuchten die Sterne am Himmel besonders hell. Investiert vorab etwas Planung in euren Aufenthalt am Moosehead Lake, um euch euren Platz im gewünschten B&B oder Sportcamp bzw. einen Stellplatz auf einem Campingplatz oder eine eigene Hütte zu sichern.

Euer nächstes Etappenziel The Forks liegt 2,5 Autostunden südwestlich und ist nach dem Zusammenfluss von Kennebec River und Dead River benannt. Adrenalinjunkies kennen den Ort wegen der sagenhaften Stromschnellen der Kategorie V auf beiden Flüssen. Eure beste Anlaufstelle für Wasser- und Outdoor-Aktivitäten jeder Art ist das Abenteuerresort Northern Outdoors. Dort gibt es von Leihausrüstung bis zu Guides alles, was ihr braucht. Wenn euch die tückischen Stromschnellen eine Nummer zu groß sind, könnt ihr an ruhigeren Flussabschnitten angeln und paddeln oder euch auf einem Gummireifen über das Wasser treiben lassen. Auch an Land kommt keine Langeweile auf. Das Angebot reicht von Wanderungen, Mountainbike- und Jeeptouren in den wärmerem Monaten bis hin zu Skiabenteuern und Schneemobilexpeditionen im frisch gefallenen Schnee. Im Herbst verwandeln sich die Wälder von Maine in ein bunt leuchtendes Farbenmeer. Vergesst also nicht, bei Wanderungen oder Panoramafahrten die Kamera parat zu haben. Nach einem ereignisreichen Tag lädt die große Veranda am behaglichen Inn by the River zum Entspannen ein. Alternativ könnt ihr eine Hütte auf dem Gelände von Northern Outdoors mieten oder euch in der Lodge selbst einquartieren und in der hauseigenen Kennebec River Brewery ein kaltes Bier und eine deftige Mahlzeit bestellen.

Über dem 1,5 Stunden entfernten Ort Carrabassett Valley thront der Sugarloaf Mountain, einer der höchsten Gipfel im Bundesstaat Maine. An seinen Hängen erstreckt sich das Mountain Bike Trail Network, ein beeindruckendes Netz untereinander verbundener Trails mit einer Gesamtlänge von ca. 125 km. Nachdem ihr euch beim nahen Ausstatter Carrabassett Valley Bike ein passendes Mountainbike ausgeliehen habt, bekommt ihr im Sugarloaf Outdoor Center eine Karte mit einer Übersicht der einzelnen Trails. Sie sind nach Schwierigkeitsgrad eingestuft, sodass ihr bequem die passende Route für euer Niveau auswählen könnt. Die Dauer der einzelnen Strecken reicht von 20 Minuten bis zu mehreren Stunden. Von den Serpentinen und gelegentlichen Haarnadelkurven erwarten euch traumhafte Ausblicke auf Wälder und mäandernde Flüsse. Das gesamte Netz an Mountainbike-Pisten wird von Maine Huts and Trails betreut. Weitere beliebte Freizeitaktivitäten in der Gegend sind Angeln und Golfen sowie Skifahren und Schneeschuhwandern. Solltet ihr zwischendurch Sehnsucht nach etwas Zivilisation verspüren, bieten sich ganzjährig Abstecher ins verschlafene Örtchen Carrabassett Valley und das nahe Kingfield an. Abends verwöhnt euch das Sugarloaf Mountain Hotel im Herzen des Sugarloaf Village. Das moderne Weltklasse-Resort punktet mit einer Kombination aus klassischem neuenglischem Bauernhaus und rustikaler Berglodge. Hinzu kommen mehrere Restaurants, ein Sport- und Fitnesscenter, Einkaufsangebote und vieles mehr.

Zum Abschluss eures Roadtrips bekommt ihr noch einmal einen anderen Teil der überwältigenden Küste von Maine geboten. Das drei Autostunden südlich gelegene Kennebunkport ist ein beliebter Urlaubsort und eine der ältesten europäischen Siedlungen in den USA. Nachdem ihr am Goose Rocks Beach ausgiebig den schönen Ausblick auf den Atlantik bewundert habt, könnt ihr an einer Walbeobachtungs-, Angel- oder Hummerfangtour teilnehmen. Rund um den Dock Square finden sich urige Läden und gemütliche Meeresfrüchterestaurants, von denen ihr das bunte Treiben auf der Straße gut im Blick habt. Das quirlige Biddeford ist ca. 20 Minuten entfernt. Hier dürft ihr es nicht versäumen, im Palace Diner vorbeizuschauen, der in einem historischen Eisenbahnwagen untergebracht ist. Weitere Highlights der örtlichen Gastroszene sind die leckeren Gerichte aus saisonalen Zutaten im Elda und die Brote, Backwaren und Torten aus dem Jackrabbit Café. Anschließend könnt ihr im Kanu über den Saco River paddeln, den bei Flut volllaufenden Biddeford Pool erkunden oder am Fortune Rocks Beach die Seele baumeln lassen. Die Mündungsgebiete und Salzwiesen im Rachel Carson National Wildlife Preserve sind ein Paradies für Vogelfreunde und beherbergen Pflanzen und Tiere, die nirgendwo sonst in Maine heimisch sind. Nach einer letzten erholsamen Nacht in einem Resort oder charmanten Gasthaus in Kennebunkport oder Biddeford könnt ihr euren Heimflug vom ca. 2,5 Autostunden entfernten Flughafen Bangor oder dem 40 Autominuten entfernten Portland antreten.