Roadtrip durch den Südosten von Texas: Strand-Hopping am Golf von Mexiko

Das zweimalige „Reiseziel des Jahres“ (laut Texas Travel Awards) ist nur wenige Minuten vom Festland entfernt, versetzt euch aber mit seinen idyllischen Stränden und beeindruckenden Sanddünen sofort in eine andere Welt. Vom internationalen Flughafen Corpus Christi braucht ihr noch drei Autostunden bis nach South Padre Island. Im Isla Blanca Park könnt ihr Surfunterricht nehmen, an einem Pier die Angel auswerfen oder an geführten Schnorchelgängen teilnehmen. Am nahen Pavillon gibt es Picknicktische und Grillplätze, sodass ihr euch problemlos zwischendurch stärken könnt. Mit etwas Glück bekommt ihr vielleicht sogar mit, wie auf der anderen Seite der Bucht eine SpaceX-Rakete abhebt.

Naturfreunde können South Padre Island auf umweltfreundliche Weise erleben. Sea Turtle Inc. informiert anschaulich über den Schutz und die Rehabilitation von Meeresschildkröten sowie die vielfältige Meerestierwelt im Golf von Mexiko. Falls möglich, solltet ihr euren Besuch so legen, dass ihr dabei seid, wenn die aufgepäppelten Schildkröten wieder ins Meer freigelassen werden.

Abends nimmt das Leben im South Padre Island Entertainment District Fahrt auf. In den Restaurants am Wasser könnt ihr euch ultrafrische Meeresfrüchte schmecken lassen, Livemusik hören und den spektakulären Sonnenuntergang bewundern. Abwechslung verspricht eine Dinner-Bootsfahrt mit Gourmetmenü oder der beliebte Gravity Park mit familienfreundlichen Angeboten wie Minigolf, Gokarts und einem Riesenrad. An Sommerwochenenden beweist South Padre Island mit bunten Feuerwerksdarbietungen, dass es zu Recht den Spitznamen „The Fireworks Capital of Texas“ trägt.

Um das nächste Etappenziel zu erreichen, kehrt ihr zunächst nach Corpus Christi zurück und fahrt von dort Richtung Mustang Island und Port Aransas. Am freundlichen Port Aransas Beach tummeln sich Strandgäste und Surfer. Während im Sommer eher Anfänger auf den Wellen reiten, lockt die Winterbrandung auch Profis in die Region. Der feste Sand lässt sich ausgezeichnet mit einem Strand-Golfcart befahren. Nicht nur das: Der hohe Schlick- und Lehmgehalt bietet auch ideale Voraussetzungen für den Bau von Sandburgen. Mark Landrum, besser bekannt als Port Aransas Sandcastle Guy, gibt sogar Kurse in der Kunst des Sandburgenbaus!

Natürlich müsst ihr bei einem Besuch in der „Fishing Capital of Texas“ auch euer Angelglück versuchen. Gelegenheiten dazu gibt es genug – vom stillen Pier bis zur Hochseeexpedition ist alles dabei. Anschließend könnt ihr euch euren Fang – Nördliche Schnapper, Rote Trommler, Flunder oder Thunfisch – in vielen Restaurants von Port Aransas nach Wunsch frisch zubereiten lassen. (Fragt einfach nach dem „Cook Your Catch“-Programm.)

Port Aransas ist auch ein guter Startpunkt für Ausflüge in den Mustang Island State Park, der etwa 20 Autominuten weiter südlich an der Küste liegt. Bei einer geführten Exkursion mit Coastal Bend Kayaks oder einer selbstständigen Paddeltour erspäht ihr Hunderte heimische Vogelarten und viele Zugvögel.

Das große Angebot an Ferienunterkünften in Port Aransas und auf Mustang Island wird Soloreisenden und Paaren ebenso gerecht wie Familien oder Gruppen. Oft gibt es sogar einen Privatsteg mit direktem Zugang zum Strand. Nichts falsch machen könnt ihr z. B. mit Cinnamon Shore.

Von Mustang Island und Port Aransas geht es die Festlandküste entlang gen Norden. Nach etwas mehr als vier Stunden ist Galveston Island erreicht. Erste Anlaufstelle auf der historischen Insel: der Seawall Boulevard. Die lebhafte, 16 km lange Strandpromenade gilt als das Herz von Galveston und ist von Geschäften, Restaurants und Attraktionen gesäumt. Daneben verläuft der längste durchgehende Gehweg der USA, der fast immer von Spaziergängern, Radfahrern und Skatern bevölkert ist. Für Verschnaufpausen wurden 70 einzigartige, mit Mosaikkacheln gestaltete Sitzbänke aufgestellt, an denen ihr ganz nebenbei mehr über die Ökologie und Geschichte der texanischen Küste erfahrt.

Die mit Abstand bekannteste Attraktion am Seawall Boulevard ist der Galveston Island Historic Pleasure Pier mit traditionellen Jahrmarktattraktionen, klassischen amerikanischen Snacks und einem 70 m hohen Riesenrad mit Panoramablick auf den Golf von Mexiko. Rund 5 km nördlich lockt der East Beach mit türkisem Wasser, Beachvolleyball und saisonaler Liveunterhaltung.

Vom East Beach sind es nur noch fünf Autominuten zum East End Lagoon Nature Preserve. Vom Trubel der restlichen Insel ist hier nichts zu spüren. Stattdessen könnt ihr in aller Ruhe auf der East End Lagoon paddeln, angeln und Vögel beobachten oder die heimischen Pflanzen am ADA Nature Trail bestaunen.

Nicht versäumen solltet ihr den Juneteenth Freedom Walk im Stadtkern. Er beleuchtet das Erbe der afroamerikanischen Einwohner und würdigt Galveston als Geburtsort des Feiertags Juneteenth, mit dem an das Ende der Sklaverei in den USA erinnert wird. Neben viktorianischer Architektur und Wohnhäusern aus dem 19. Jahrhundert gibt es auf dem selbstgeführten Rundgang fünf historische Stationen zu entdecken, darunter das Absolute Equality Mural und die Reedy Chapel. Endpunkt der Route ist die Ashton Villa. Von hier sind es zu Fuß nur wenige Minuten zum Bryan Museum, das 70.000 Exponate zur Geschichte des US-amerikanischen Südwestens zeigt.

Krönendes Finale am Abend ist dann eine Aufführung im Grand 1894 Opera House. Das romanisch inspirierte Auditorium wartet mit dem vielleicht besten Unterhaltungsprogramm der Insel auf – von Konzerten über Comedyshows bis hin zu Filmvorführungen. Mit Sand in den Schuhen und vielen neuen Eindrücken im Gepäck tretet ihr am nächsten Tag am ca. eine Stunde nordwestlich gelegenen internationalen Flughafen Houston George Bush die Heimreise an.